Deutschland und Dänemark:Die Lakritz-Mischung

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Im Nationalmuseum von Kopenhagen wurde eine Ausstellung über Deutschland eröffnet. Ein Gespräch mit dem Schauspieler und Schriftsteller Knud Romer über Kartoffeldänen, Wurstgermanen und sonstige Vorurteile.

Interview von Kai Strittmatter

Die Deutschen und die Dänen. Über Jahrhunderte war das eine fruchtbare Nachbarschaft. Die Zeitung Politiken zählte vor ein paar Tagen "all die guten Dinge, die wir aus Deutschland haben", auf: "Poesie, Gedankenfreiheit, Innovation in den Wissenschaften, Gutenberg, Goethe". Es kamen aber die Niederlage Dänemarks gegen die Preußen 1864 und die Besatzung durch deutsche Truppen von 1940 bis 1945, zwei Traumata, die fortan alles überlagerten. "Die kulturelle Gemeinschaft", so das dänische Nationalmuseum in Kopenhagen, "wurde aus der Erinnerung getilgt". Das Museum möchte das wieder ändern: Erstmals widmet es den Deutschen eine große Ausstellung, die schlicht "Tyskland" heißt, Deutschland. Sie soll den Blick der Dänen wieder weiten. Ein Stück der Berliner Mauer empfängt die Besucher, Exponate wie die Lutherbibel, eine Bauhaus-Wiege, ein früher Volkswagen oder Werke von Gerhard Richter führen durch 600 Jahre deutscher Geschichte. Die am Freitag eröffnete Ausstellung ist eine adaptierte Version der 2014 von Neil MacGregor fürs Britische Museum kuratierten Ausstellung "Germany, Memories of a nation". Die SZ sprach aus diesem Anlass mit dem dänisch-deutschen Schriftsteller und Schauspieler Knud Romer.

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