Dass noch der unscheinbarste Gedanke Spuren hinterlässt, die kaum zu löschen sind, hat vielleicht keiner so genau besungen wie Robert Gernhardt: "Denk dir ein Trüffelschwein, / denk's wieder weg: / Wird es auch noch so klein, / wird nie verschwunden sein, / bleibt doch als Fleck." Trüffelschweine gehören bislang nicht zur poetischen Menagerie der Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange. Dafür kennt sie Wildschweine und namenlose kleine Tiere, die durchs Unterholz ihrer Bücher huschen. Vor allem aber ist ihr die Gernhardtsche Vorstellung vertraut, die menschliche Imagination könnte über eine "verborgne Macht" verfügen, die alles verwandelt.
Deutsche Gegenwartsliteratur:In Schleifen denken
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Das Ich der Sprache ist leer, es kann viele Identitäten in sich aufnehmen: Saskia Hennig von Lange lässt ihren Helden nach sich selber suchen.
(Foto: Arne Dedert/picture alliance/dpa)In ihrem Roman "Hier beginnt der Wald" folgt Saskia Hennig von Lange ihrem Helden in das Grenzgebiet von Selbstverlust und Sehnsucht. Und verfeinert ihre Kunst, Stimmungen darzustellen.
Von Nico Bleutge
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