Debatte:Museum wird teurer

Ursprünglich sollte das Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum 130 Millionen Euro kosten. Nun hat Kultur­staats­ministerin Monika Grütters verkündet, dass mit 450 Millionen Euro gerechnet wird.

Von Jörg Häntzschel

Das geplante Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum wird nach aktuellen Berechnungen 450,2 Millionen Euro kosten. Das teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters am Montagnachmittag den für den Kulturetat zuständigen Mitgliedern des Haushaltsausschusses mit. In dem Betrag sind die sogenannten Indexsteigerungen sowie 34 Millionen Euro "Risikokosten" enthalten. Laut Grütters soll das Gebäude nun erst 2026 fertigwerden.

Mit den neuen Zahlen bestätigte Grütters einen Bericht der SZ vom vergangenen Donnerstag. Einige Beteiligte des Planungsprozesses hatten darin von Baukosten zwischen 446 bis 480 Millionen Euro gesprochen. Andere sagten gegenüber der SZ, der Neubau werde am Ende sogar 600 Millionen Euro teuer.

Ursprünglich waren für das Museum 130 Millionen Euro veranschlagt worden. Der Bundestag genehmigte auf Betreiben von Grütters dann aber 200 Millionen für den Bau. Dieser Betrag wird nun noch vor dem ersten Spatenstich, der schon in den nächsten Wochen erfolgen soll, um weit mehr als das Doppelte steigen.

Das Kulturstaatsministerium erklärte die neuen Zahlen mit der notwendig gewordenen Überarbeitung des Entwurfs, mit dem die Architekten Herzog & de Meuron den Wettbewerb gewonnen hatten. Weil der Grundriss des Museums kleiner geworden sei, sei nun ein zusätzliches Tiefgeschoss nötig.

© SZ vom 17.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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