Comic:Watschenmann

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Mit "Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein" setzt Ulli Lust ihre Autobiografie fort: Ohne Angst vor Tabubrüchen und handwerklich perfekt, leider wird dabei die Wirklichkeit zum Klischee.

Von Thomas von Steinaecker

Die deutschsprachige Literatur hat ein Frauenproblem. Alljährlich wird spätestens bei der Bekanntgabe der Longlist zum Deutschen Buchpreis wieder hitzig diskutiert über die im Betrieb unterrepräsentierten Schriftstellerinnen und den unterschwelligen Sexismus bei Kritikern und in Jurys. Dann wird gern der Comic als Beispiel dafür angeführt, wie es auch anders geht. Oberflächlich betrachtet herrschen hier utopische Zustände: Seitdem der Comicbuchpreis der Leibinger Stiftung, die höchst dotierte Förderung für deutschsprachige Projekte, vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, ging er zweimal an Frauen; die renommierteste Auszeichnung, der Max und Moritz-Preis, wurde letztes Jahr der Künstlerin Barbara Yelin für ihr Opus Magnum "Irmina" verliehen. Soeben erschienen ist der originellste deutsche Comic der Saison, "Das Hochhaus" von Katharina Greve.

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