"Cinderella" im Kino:Der gläserne Schuh, der niemals bricht

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Lily James, bekannt aus der TV-Serie Downton Abbey, verkörpert bei Kenneth Branagh ein zuckersüßes, schönes Aschenputtel. (Foto: AP)

Disney verfilmt seinen Klassiker "Cinderella" neu. Inhaltlich halten sich die Überraschungen in Grenzen, doch die Besetzung des von Kenneth Branagh in Szene gesetzten Films ist großartig.

Von Laura Csapo

"Wo es Freundlichkeit gibt, gibt es auch Güte. Und wo es Güte gibt, gibt es auch Magie". Ellas Leben gerät aus den Fugen, als ihre Mutter stirbt. Vor ihrem Tod prägt sie ihrer schönen Tochter diese Worte ein.

Jahre später heiratet Ellas Vater noch einmal, unerwartet stirbt auch er: Von diesem Zeitpunkt an ist das Mädchen den Grausamkeiten ihrer Stiefmutter und deren Töchtern ausgeliefert und wird zur Dienerin degradiert.

Im Wald trifft sie den schönen "Kit", den sie für einen Bediensteten des Reiches hält - in Wahrheit ist er selbst der Prinz. Und Ellas Chance, ihn wiederzusehen, kommt: Der Hof ruft alle heiratswilligen Damen zur Vorstellung auf einen Ball - doch die Stiefmutter weiß das zu verhindern. Dass Ella Hilfe von einer guten Fee bekommt, damit hat sie nicht gerechnet.

"Cinderella" zu verfilmen ist keine neue Idee. Schon 1950 gab es eine Zeichentrick-Version des Klassikers, die den Walt-Disney-Studios eine gewaltigen Erfolg bescherte. Unter der Regie von Kenneth Branagh inszeniert nun die aktuelle Königsklasse von Filmemachern das Märchen neu und als Realfilm: Zu den Produzenten zählen Allison Shearmur (Die Tribute von Panem) und David Barron (Harry Potter), die Kostüme hat Sandy Powell (Hugo Cabret, Pearl Harbor, Aviator) gestaltet.

Prince Charming nicht nur attraktiv, sondern auch humorvoll

Und Disney hat die beliebten Märchenfiguren wieder sehr menschlich gemacht: Lily James, bekannt aus der TV-Serie Downton Abbey, verkörpert ein zuckersüßes, schönes Aschenputtel. Richard Madden aus "Game Of Thrones" gibt den Prince Charming nicht nur attraktiv, sondern auch humorvoll.

Die wahre Größe liegt aber in den Nebenrollen: Cate Blanchett als bösartige Stiefmutter und Helena Bonham Carter als pfiffige, tollpatschige Fee.

Ganz ohne computeranimierte Bilder kommt ein Märchenfilm heutzutage trotzdem offenbar nicht aus: Sowohl Cinderella in der Kürbis-Kutsche als auch der verlorene Glasschuh werden mit aufwendigen Optiken in Szene gesetzt.

Inhaltliche Überraschungen birgt der Film nicht. Das Happy-End mit dem Prinzen tritt verlässlich ein. Einzig die Figur der Cinderella darf 2015 ein wenig frecher und nicht mehr ganz so hilflos sein.

Trotzdem beflügelt das Märchen nach wie vor die Phantasie, und die Moral von der Geschicht' stärkt ihr kindliches Publikum auf spielerische Weise. Denn die simple Idee vom Underdog, der durch sein gutes Wesen gewinnt, lebt schließlich bis heute.

© SZ vom 12.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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