Christiane Neudecker:Georg Heym als Idol

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Wenn sich eine Fränkin in Ost-Berlin auf einmal als Wessi empfindet: Christine Neudeckers dritter Roman "Der Gott der Stadt".

Von Karin Janker

Wirkt Kunst ansteckend? Kann man sich an ihr den Tod holen? In Christiane Neudeckers Roman "Der Gott der Stadt" scheint das Dämonische eines Werks auf den Künstler überzugreifen. Fünf Regie-studenten im Berlin der Neunzigerjahre treibt die Frage um, wie man wohl das Genie in sich weckt. Als Projektionsfläche dient ihnen der expressionistische Dichter Georg Heym, dessen Faust-Fragment aus dem Jahr 1911 sie auf die Bühne bringen sollen. Das ist die Aufgabenstellung für ihr erstes Semester, an dessen Ende eine Leiche an einem Strick von der Decke der Studiobühne baumelt.

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