Reste eines zerfetzten Reifens, die sich um die nackte Felge eines Lkws gewickelt haben, hat jeder schon mal gesehen. Aber das Bild, das vergangenen Donnerstag um 15.48 Uhr auf meinem Telefon erscheint, zeigt einen besonderen Reifenschaden. Unser Fahrer Dennis Metzler hat es kommentarlos in unserer Nachrichtengruppe "Charkiw" geteilt. Eben ist er mit unserem Feuerwehrwagen am polnischen Lublin vorbeigefahren. Dennis hat noch knapp 150 km bis Hrebenne, dem Grenzübergang zur Ukraine, hinter dem Gennadij Zhadan auf ihn wartet. Gennadij ist der Bruder des Schriftstellers und diesjährigen Friedenspreisträgers Serhij Zhadan. Ich schreibe ein Schimpfwort in den Chat und frage, ob noch mehr kaputt ist. Ich bin ganz ruhig. Ruhiger als meistens in den letzten Wochen. Es dauert fünf Minuten, bis Dennis antwortet: Nein.
Hilfsaktion:Noch 1500 Kilometer bis Charkiw
Lesezeit: 5 min
Einmal durch Polen, einmal durch die Ukraine von West nach Ost: Mehr als 2000 Kilometer waren die Fahrer der zwei gespendeten Feuerwehrwagen von Berlin aus unterwegs.
(Foto: privat)Fahrt in den ukrainischen Kriegswinter: Wie man es schafft, zwei Feuerwehrwagen zum Friedenpreisträger Serhij Zhadan zu bringen.
Gastbeitrag von Ralf Bönt
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Donald Trump
Nicht zu fassen. Oder doch?
Tourismus
"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben"
Gesundheit
»Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer«
"Tár"-Schauspielerin Cate Blanchett
"Es ist einsam an der Spitze"
Gesundheit
»Der Schlüssel zu mehr Beweglichkeit ist der hintere Oberschenkel«