Benedikt von Peter wird zur Saison 2020/2021 die Intendanz des Theaters Basel übernehmen. Derzeit ist der 41-Jährige Intendant am Theater Luzern. Sein Fünfjahresvertrag dort liefe eigentlich bis 2021; seine fünfte und letzte Spielzeit in Luzern will Peter aber noch planen und dann der Obhut der Spartenleiter hinterlassen. Ähnlich läuft es am Theater Basel: Dessen Intendant Andreas Beck wird im Herbst 2019 ans Münchner Residenztheater wechseln, ein Jahr vor Ende seines Vertrags. Auch Beck plant seine letzte Basler Spielzeit so weit wie möglich noch vor. Nötig wurden die beiden Zwischenspielzeiten an den Schweizer Häusern wiederum durch den vorzeitigen Wechsel des Residenztheater-Intendanten Martin Kušej ans Wiener Burgtheater 2019.
Benedikt von Peter, gebürtig aus Köln, kam vor zwei Jahren in Luzern an ein Haus, auf dem ein wenig Mehltau lag. Er öffnete es zur Stadt, präsentierte gerade im Musiktheater aufsehenerregende Produktionen, die die Möglichkeiten des kleinen Hauses ausschöpften. Zuvor war er Operndirektor in Bremen gewesen und gilt seit etwa zehn Jahren als einer der aufregendsten Opernregisseure. Er arbeitet an der Auflösung der durch den Orchestergraben determinierten Trennung zwischen Zuschauern und Bühne, er begreift Oper als hochemotionales Gemeinschaftserlebnis. "Zynismus und Ironie sind für mich durch." Peter, der eher wie der Leiter einer freien Truppe wirkt, ist alles Patriarchalische fremd; tatsächlich gründete er, als er noch Jura, Germanistik und Gesang studierte, zusammen mit Benjamin von Blomberg eine freie Theatertruppe. Dieser wiederum wird von Herbst 2019 an neben Nicolas Stemann das Schauspielhaus Zürich leiten.
Spannend bleibt die Frage, wen der Opernmann Peter mit der Leitung der Schauspielsparte in Basel betraut. Unter Andreas Beck erlebt diese gerade eine Blüte und steht in einer jahrzehntelangen Tradition der Innovation.