Bücher des Monats:Mit der Wärme gelebten Lebens

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Die Bücher des Monats (Foto: Verlage)

Sharon Dodua Otoos Debütroman, Christian Krachts Fortsetzung von "Faserland", die keine Fortsetzung ist und das Handbuch zur Debattenlage von Emilia Roig. Die Bücher des Monats.

Von SZ-Autoren

Christian Kracht: Eurotrash

(Foto: Kiepenheuer&Witsch)

Die Fortsetzung von Christian Krachts epochemachendem Roman "Faserland" nach 25 Jahren. Zwar nicht wirklich nach 25 Jahren und auch nicht wirklich die Fortsetzung, aber "Eurotrash" ist trotzdem ein bemerkenswertes Buch. Kracht blickt zurück auf seine Familiengeschichte, die mit Nazi-Biografien und obszön viel Geld durchsetzt ist, und unternimmt eine letzte Reise mit seiner hinfälligen Mutter.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Felix Stephan.

Helga Schubert: Vom Aufstehen

Helga Schubert war in der DDR eine bekannte Schriftstellerin und sehr engagiert in der kirchlich organisierten Opposition. Nach dem Mauerfall zog sie sich sukzessive aus der Öffentlichkeit zurück, bis sie im Jahr 2020 eine Erzählung beim Ingeborg-Bachmann-Preis einreichte - und gewann. Das neue Buch "Vom Aufstehen" erzählt klug und lebenssatt ein deutsches Leben in 29 Geschichten.

Lesen Sie hier von einem Besuch bei Helga Schubert.

Sharon Dodua Otoo: Adas Raum

Sharon Dodua Otoo: Adas Raum. Roman. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021. 320 Seiten, 22 Euro. (Foto: S. Fischer)

Noch eine Bachmannpreisträgerin: Sharon Dodua Otoo erzählt in ihrem Debütroman "Adas Raum" von vier Frauen, die allesamt Ada heißen und in verschiedenen Epochen auf verschiedenen Kontinenten jeweils versuchen, ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu führen. Das gelingt mal besser, mal schlechter, mal überhaupt nicht. Aber Otoo erzählt ihre Geschichten neu.

Lesen Sie hier eine ausführliche Rezension von Hanna Engelmeier.

Jean Peters: Wenn die Hoffnung stirbt, geht's trotzdem weiter

Jean Peters: Wenn die Hoffnung stirbt, geht's trotzdem weiter. Geschichten aus dem subversiven Widerstand. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2021. 256 Seiten, 21 Euro. (Foto: S. Fischer)

Jean Peters ist Gründungsmitglied des Kollektivs "Peng!", das mit subversiven Medienstunts Aufmerksamkeit auf gesellschaftliche Missstände lenkt. Sein Buch ist Zwischenbilanz und Programmerklärung zugleich: "Eine Grundregel bei künstlerischen Arbeiten ist für mich immer, den Ort der reinen Symbolik zu verlassen und in die Realität einzugreifen", heißt es an einer Stelle. Ein blitzgescheites, ermutigendes, hoffnungsvolles Buch.

Lesen Sie hier eine ausführliche Rezension von Alex Rühle.

Emilia Roig: Why we matter

Emilia Roig: Why we matter - Das Ende der Unterdrückung. Aufbau Verlag, Berlin 2021. 400 Seiten, 22 Euro. (Foto: Aufbau Verlag)

Emilia Roig gelingt in "Why we matter" das Kunststück, ein bestürzend dichtes Panorama der gesellschaftlichen Hierarchien, Entwertungen und verweigerten Chancen zu zeichnen, ohne dass es wie eine Abrechnung klingt. Gleichzeitig fordert die Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice in Berlin das Ende der Polizei, der Gefängnisse, der Ehe, der Arbeit und des Kapitalismus. Das Handbuch zur Debattenlage.

Lesen Sie hier eine ausführliche Rezension von Sonja Zekri.

Benno Gammerl: Anders fühlen

Benno Gammerl: Anders fühlen. Schwules und lesbisches Leben in der Bundesrepublik. Carl Hanser Verlag, München 2021. 415 Seiten, 25 Euro. (Foto: Hanser)

Für seine homosexuelle Emotionsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland interviewte der Zeithistoriker Benno Gammerl 32 Schwule und Lesben der Geburtsjahrgänge von 1943 bis 1970. Daneben durchforstete er acht Zeitschriften der Szene. Die Primärquellen ergeben er nicht nur ein Panoptikum der Lebensentwürfe ab, Gammerl erzählt auch von ihnen mit der Wärme des gelebten Lebens.

Lesen Sie hier eine ausführliche Rezension von Gustav Seibt.

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