Berlin-Roman:Es kommt druff an

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Gesangswunder, Feuilleton-Intrigen, Reklame, Tingeltangel, Ausverkauf: Gabriele Tergits Gesellschaftsroman "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" aus dem Jahr 1931 kann jetzt neu entdeckt werden.

Von Jens Bisky

Zwei Feuilleton-Artikel, ein paar Ehrgeizlinge und hemmungslose Reklame reichen, einen Volkssänger zum Liebling der Berliner zu machen, zu dem Großstadtphänomen, das man gesehen haben muss. Für eine Saison entkommt keiner diesen Liedern, diesem Gesicht. Auch ein großes Immobilienprojekt sichert sich Namen und Teilnahme des Künstlers. Doch als das neue Theater am Kurfürstendamm endlich eröffnet, will den Sänger schon keiner mehr hören. Der Wind hat sich gedreht, ohne dass man genau zu sagen wüsste, wie, die Stimmung sich gewandelt. Es folgen Bankrotte, Zeitungskrise, Todesfälle, Abstieg. Das ist in etwa der Handlungsbogen in Gabriele Tergits Gegenwartsroman aus dem Jahr 1931.

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