Bericht zur deutschen Sprache:Gendern bringt noch keine Gleichheit

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In ihrem zweiten Bericht zur Lage der deutschen Sprache listet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung immer noch gehörige Defizite auf, aber es bleibt unklar, wie diese zu beheben wären.

Von Thomas Steinfeld

Hinter dem "Bericht zur Lage der deutschen Sprache", dessen zweiten Band die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nun vorlegt, waltet ein altes Versäumnis. Als die Reform der Rechtschreibung in den frühen Neunzigern auf den Weg gebracht wurde, mit aktiver Unterstützung der Kultusminister, hatte die größte und mächtigste aller Akademien in diesem Land kaum wahrgenommen, dass sie mit diesem Gegenstand irgendetwas zu tun haben könnte. Dann wehrten sich einige Sprachwissenschaftler und Lehrer gegen den staatlichen Eingriff in eine bislang im wesentlichen gewachsene Orthografie, ein Sturm der Entrüstung brach los, kurzzeitig schien es, als gerate die Reform ins Wanken - und erst allmählich begriff diese Institution, dass sie ihrem Namen und ihrem öffentlichen Auftrag doch irgendwie gerecht werden sollte.

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