Favorit der Woche:Du hebst ab

In der Arte-Mediathek ist eine meisterhafte Doku über den Berliner Flughafen zu sehen. Die - immer wieder auch hochkomische - Geschichte eines Großversagens

Von Alexander Gorkow

Ganz nebenbei zum feministischen Manifest gerät Thomas Balzers meisterhafte Dokumentation "Letzter Aufruf BER": Der Film (Arte, Mediathek, 90 Minuten) erzählt die Geschichte des Großversagens rund um den Flughafenbau im Nichts Brandenburgs aus dem Geist der mal jacques-tati-haften, mal blake-edwards-haften Totalkomödie. Ein breitbeiniger Problemlöser nach dem anderen verzapft immer wieder nur neuen Unsinn. Balzer schneidet da hinein in vollendeter Choreografie Bilder von ratlos herumeiernden Kleinbaggern und scheppernden Blechrohren, als sei das hier "Playtime", die Pressekonferenzen mit Wowereit und den anderen immer trauriger werdenden, sündteuren Leistungsträgern sind zum Piepen. Heimlicher Star: Schönefelds toller, in sich ruhender Ex-Oberbürgermeister Udo Haase. Den haben sie beim Spatenstich im September 2006 vergessen. Das rächt sich jetzt.

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