"Jetzt singt sie auch noch!" - der grenzgeniale Stoßseufzer-Titel des ersten Albums von Barbara Schöneberger nahm 2007 allen Kritikern den Wind aus den Segeln, die sich am überbordenden Sendungsbewusstsein der viel gebuchten Fernseh- und Eventmoderatorin stießen, das sich fortan auch musikalisch Bahn brach. Vier Alben sind bislang erschienen.
Ach Barbara, wenn es doch nur beim Singen geblieben wäre!
Das Du hat Schöneberger Deutschland regelrecht aufgedrängt. Seit 2015 erscheint bei Gruner + Jahr das Magazin Barbara, in dem sich laut Verlag die "positive Lebenshaltung" der Namensgeberin spiegelt: "mutig, selbstironisch, unverkrampft und absolut natürlich". Die Zeitschrift ist Vorbild für einige ähnliche Personality-Titel geworden - und Omnipräsenz zu Barbara Schönebergers zweitem Vornamen.
Und jetzt bekommt sie auch noch einen eigenen Radiosender. Das Unternehmen Regiocast möchte mit ihr Mitte Oktober das online empfangbare "Barbaradio" starten, wie Schöneberger und Geschäftsführer Rainer Poelmann im Interview mit dem Branchenblatt Werben & Verkaufen bestätigten. Zielgruppe seien Frauen Mitte 40, "die im Leben stehen, die wahrscheinlich auch Kinder erziehen", Frauen wie Schöneberger, 44. Im Vergleich mit Barbara verspricht Regiocast-Manager Poelmann fürs Barbaradio aber "konzeptionell zwei vollkommen unterschiedliche Welten". Das schaffen nicht viele Menschen, konzeptionell zwei vollkommen unterschiedliche Welten in sich zu vereinen.
Die gute Nachricht: Selbst Schöneberger kann, wie sie einräumt, "nicht 24 Stunden am Tag im Radiosender sitzen und live Radio machen." Die schlechte: Barbaradio soll trotzdem 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche das "Lebensgefühl Schöneberger" verbreiten. Allmählich wird die Frau ein Fall fürs Kartellamt.