Immer, immer, immer hatte doch die freundliche Großmutter mit dem "Ficken ist Frieden"-Schild vor der Gedächtniskirche gesessen - so lange und mit einer solchen Normalität, bis es gar nicht mehr auffiel, als sie es plötzlich nicht mehr tat, verschwunden war wie der Beate-Uhse-Shop nebenan. Helga Goetze hieß die, und ihr Beruf war Künstlerin. Oder der Mann mit der Kerze auf der Glatze: Käthe Be. Immer, immer, immer war der doch durch die Galerien und Clubs gestromert mit seinen Installationen auf dem Kopf, denn wo er war, da war halt Kunst - bis eines Tages der Tagesspiegel von seinem Tod berichtete, und das ist jetzt auch schon wieder anderthalb Jahrzehnte her.
Ausstellung "Berlinzulage":Was vor dem Nullpunkt kam
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Gruß aus der Frontstadt: Die Ausstellung "Berlinzulage" im Kreuzberger Künstlerhaus Bethanien will endlich die Westberliner Kunst kurz vor dem Mauerfall rehabilitieren.
Von Peter Richter
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