Augsburg:Überall steckt Trump drin

Das Brecht-Festival erforscht "Egoismus versus Solidarität"

Von Christian Rost, Augsburg

Der Name Donald Trump fiel kein einziges Mal. Doch als Patrick Wengenroth am Dienstag in Augsburg das Programm für das Brecht-Festival 2018 vorstellte, stand unsichtbar der US-Präsident mit im Raum. Man musste zwangsläufig an ihn denken, wenn von "Egoismus versus Solidarität" die Rede war - so lautet das Motto des Festivals - oder von Krisen, Konsum, Selbstdarstellung und Medienwahnsinn. Überall steckt Trump drin, und man möchte ihn zugern einladen, sich mit dem Dramatiker Bertolt Brecht zu beschäftigen. Er könnte sich bei dem Festival die Premiere von "Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer" anschauen; das Theater Augsburg bringt es auf die Bühne. Oder "Der gute Mensch von Sezuan"; mit dem Stück gastiert das Theater Bremen in Augsburg. Das Maxim Gorki Theater aus Berlin zeigt seine gefeierte wie umstrittene Produktion "Dickicht". Und das Exil Ensemble des Maxim Gorki Theaters führt in deutscher, englischer und arabischer Sprache die "Winterreise" auf. Die Schauspieler stammen aus Deutschland, Afghanistan und Syrien.

Regisseur Wengenroth, der zum zweiten mal für das Festival verantwortlich zeichnet und es auch 2019 leiten soll, arbeitet also weiter daran, mit Brecht "auf unterhaltsame wie fordernde Weise unseren Glauben an die Veränderbarkeit der Welt zu stärken". Zehn Tage lang tut er es diesmal, vom 23. Februar bis zum 4. März 2018. Dabei hat er sich etwas von Trump abgeschaut. Wengenroth setzt verstärkt auf neue Medien, um das Festival zu vermarkten. Das vollständige Programm und Karten gibt es online unter www.brechtfestival.de.

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: