Ausstellung der Arno-Schmidt-Stiftung:"Sie haben ihn durch Ihre Bücher umgemodelt"

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Arno Schmidt mied die Öffentlichkeit, beantwortete aber Fanpost: hier eine Auswahl internationaler Zuschriften. (Foto: Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld)

Arno Schmidt lebte zurückgezogen, beantwortete aber reichlich Fanpost. Eine Ausstellung zeigt jetzt ein Destillat aus anderthalb Regalmetern Lob und Schmähungen.

Von Willi Winkler

Zum allerletzten Ausflug in die Welt nötigte ihn 1964 ein Preis, verliehen von der Stadt Berlin im Namen Fontanes, Günter Grass hielt die Laudatio auf den Träger, lobte, dass kein anderer Schriftsteller "dem Wind so oft Widerrede geboten und den Wolken so literarische Familiennamen verliehen" habe. Der solcherart Gerühmte schwieg ausführlich, schaute bei einem literarischen Frühstück, das zu Ehren von Ingeborg Bachmann gegeben wurde, eifrig aus dem Fenster und beschwerte sich hinterher über den Literaturbetrieb: "Dies ganze Restaurants= & Ateliergeschwätz ist ja etwas fürchterlich substanz= & basisloses: (...) Na, 's is' überstanden. Alle fuffz'n Jahre kann man sowas ma mach'n."

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