In welcher Lage sich Italien befindet, lehren die alten Landstraßen. Die Strada Romea (SS 309) zum Beispiel, die Venedig mit Ravenna verbindet, die Via Emilia (SS 9) zwischen Piacenza und Rimini oder die Via Cassia (SS 2), die von Rom über Florenz nach Genua führt. Oft ist es schwierig, auf ihnen voranzukommen, auch der Lastwagen wegen, die sie benutzen, um die Maut auf den Autobahnen zu umgehen. Doch konzentriert sich ein großer Teil aller sozialen und vor allem wirtschaftlichen Unternehmungen auf diese Straßen. Deswegen lassen sie sich als befahrbares Geschichtsbuch nutzen - und zwar umso mehr, als Ruinen dort offenbar weder als störend noch als hinderlich empfunden werden.
Archäologie der Gegenwart:La Strada
Lesezeit: 6 min
Die Gründe für Italiens Bankenkrise sieht man, wenn man die Landstraßen entlangfährt.
Von Thomas Steinfeld