Das Wissen, das der Universalist Alexander von Humboldt besaß, reichte von der Geologie, Biologie und Chemie über die Ethnologie und Altamerikanistik bis zur Meteorologie. Alles floss ein in seine Utopie: Die Welt sollte besser werden, Knechtschaft ein Ende finden, der Mensch sich mit der Natur versöhnen und in globalen, nicht nationalen Zusammenhängen denken. Frei von den Widersprüchen seiner Epoche war der Berliner dabei freilich nicht. So zollte er zwar den Naturkenntnissen südamerikanischer Ureinwohner Respekt - und entwendete doch ihre heiligen Gebeine. Einen Helden finden die Deutschen, Südamerikaner und andere Bewunderer in dem Aufklärer nicht, wohl aber einen wissbegierigen Kosmopoliten, der den Blick zugleich auf den kleinen Menschen und das große Ganze lenkt. Vor 250 Jahren, am 14. September 1769, wurde Alexander von Humboldt geboren.
Alexander von Humboldt:Widersprüchlicher Weltversteher
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Jenseits der Zoologie: Alexander von Humboldt und die Tiere.
Bild: Friedenauer Presse Verlag -
Am Orinoco beobachtete Alexander von Humboldt Nachtaffen.
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Ob Zitteraale, Krokodile, Löwenaffen, Jaguare oder Kondore - Humboldt experimentierte mit allem, was ihm über den Weg lief, schwamm, flog oder kroch.
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Anders als in "Brehms Tierleben", das im 19. Jahrhundert ein volkstümliches Standardwerk voller possierlicher Gesellen war, ist Humboldts "Tierleben" eine Pionierarbeit naturwissenschaftlicher Forschung, die um weitgehend unpossierliche Darstellung bemüht ist.
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Alexander von Humboldt, porträtiert von Friedrich Georg Weitsch.
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Eine Würdigung zum 250. Geburtstag des großen Gelehrten: kein Heroe, aber wissbegieriger Kosmopolit.
© SZ vom 01.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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