Bundestagswahl:Informiert wählen!

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Zwei Schülerinnen, die noch nicht wählen dürfen am 26. September, schreiben an die ältere Generation - mit der Bitte, auch ihre Erkenntnisse zum Zukunftsthema der Jungen, den Klimaschutz, in die Wahl einfließen zu lassen.

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Wir sind sechzehn und vierzehn Jahre alt und sind somit leider nicht wahlberechtigt am 26. September, obwohl besonders diese Bundestagswahl über unsere Zukunft bestimmt. Uns liegt das Thema sehr am Herzen, denn die Wahl entscheidet, ob es in Deutschland so weiter geht wie bisher, oder ob sich etwas verändern wird. Und es muss sich unserer Ansicht nach ganz klar etwas verändern, wenn wir und nachfolgende Generationen auch eine Chance auf ein unbeschwertes Leben, wie wir es heute kennen, bekommen sollen.

Die Waldbrände in Australien oder die Hochwasserereignisse und Überschwemmungen sind erst der Anfang. Wenn wir dem Klimawandel nicht so schnell wie möglich gegensteuern, wird die Häufigkeit von Extremwetter-Ereignissen zunehmen. Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre liegt weit über dem natürlichen Schwankungsbereich und ist höher als in den letzten 800 000 Jahren. 86 Prozent der freigesetzten CO₂-Emissionen(2009-2018) stammen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Um die Erderwärmung "abzuschwächen", wurde im Pariser Klimaabkommen beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, damit es maximal zu einem Temperaturanstieg von 1,5 bis 2 Grad kommt. Allerdings ist seit dem 19. Jahrhundert die globale Temperatur um 1,2 Grad Celsius und in Deutschland sogar um 2 Grad gestiegen. Da die "natürliche Variabilität im Klimasystem" keine messbaren Anteile zur Erderwärmung beiträgt, muss uns allen klar werden: Der Mensch ist Verursacher dieses Klimawandels. So kann es einfach nicht weitergehen. Wenn wir nicht sofort handeln, dann ist es zu spät, und der Klimawandel ist nicht mehr einzudämmen.

Fast 60 Prozent der Wahlberechtigten für diese Bundestagswahl sind älter als 49 Jahre. Folglich entscheiden vor allem die älteren Generationen über die Zukunft der Jungen, wobei sie die Folgen ihrer Entscheidung womöglich gar nicht mehr miterleben werden. Deshalb tragen alle Wählerinnen und Wähler, hauptsächlich aber auch die Älteren unter ihnen, eine große Verantwortung für uns Junge.

Wir bitten darum, dass sich alle Wählerinnen und Wähler bewusst machen, dass ihre Stimme unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generationen, also auch der eigenen Kinder und Enkelkinder massiv beeinflussen wird. Daher, bitte informieren Sie sich und gehen Sie wählen!

Lilly und Luisa Fritsch, Reit im Winkl

© SZ vom 23.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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