Tarife:Verdi kündigt nach dreitägigem Amazon-Streik weitere Aktionen an

Leipzig (dpa) - Die Gewerkschaft Verdi plant nach drei Streiktagen bei Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld weitere Aktionen. "Die Mitarbeiter wissen, dass sie einen langen Atem brauchen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago am Samstag in Leipzig.

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Leipzig (dpa) - Die Gewerkschaft Verdi plant nach drei Streiktagen bei Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld weitere Aktionen. „Die Mitarbeiter wissen, dass sie einen langen Atem brauchen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago am Samstag in Leipzig.

Sie seien fest entschlossen, ihren Arbeitskampf fortzusetzen. Von Donnerstag bis Samstag hatte Verdi die Beschäftigten in den Amazon-Logistikzentren in Bad Hersfeld (Hessen) und Leipzig zum ersten dreitägigen Streik aufgerufen. An beiden Standorten beteiligten sich jeweils mehrere hundert Mitarbeiter, am Freitag gab es eine gemeinsame Demonstration in Leipzig mit 600 Teilnehmern. Amazon betonte, dass die Mehrheit der Beschäftigten regulär gearbeitet habe und es keine Auswirkungen auf den Versand gegeben habe.

Verdi fordert für die Beschäftigten bei Amazon einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen orientiert sich dagegen nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche und lehnt die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab. Der Konflikt schwelt seit Monaten.

Verdi-Sprecherin Mechthild Middeke sagte am Samstag in Bad Hersfeld: „Wir gehen davon aus, dass wir den Druck noch weiter verstärken können“. Einerseits solle die Streikbereitschaft in Leipzig und Bad Hersfeld erhöht werden, andererseits wolle man versuchen, bundesweit in die Auseinandersetzung zu gehen. Amazon betreibt insgesamt acht Versandzentren in Deutschland.

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