Nach Grabkas Einschätzung hat auch die Politik der vergangenen Jahre ihre Verantwortung für die Entwicklung zu tragen. "Vielleicht ist die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes ein Stück zu weit voran getrieben worden", sagte er. So mache beispielsweise inzwischen der Anteil der geringfügig Beschäftigten am Arbeitsmarkt immerhin 20 Prozent aus. Er rechnet auch für die kommenden Jahre nicht mit einer Umkehr der Entwicklung, obwohl es möglicherweise im kommenden Jahr aufgrund der anhaltend guten Wirtschaftslage kräftigere Lohnsteigerungen gebe.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg im Boomjahr 2010 die Zahl der Minijobber, Teilzeitbeschäftigten, Menschen mit befristeten Jobs oder in Zeitarbeit um 243 000 auf 7,84 Millionen. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der abhängig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 322.000 auf 30,9 Millionen.
Den größten Zuwachs gab es mit 182.000 Beschäftigten oder 32,5 Prozent bei den Zeitarbeitern. Diese Jobs trugen zu 57 Prozent zum Beschäftigungswachstum 2010 bei. Die befristete Beschäftigung legte um 4,6 Prozent zu. Sie trug laut Bundesamt zu 38 Prozent zum Jobaufbau bei. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg leicht um 0,6 Prozent, die der geringfügig Beschäftigten verringerte sich dagegen um 2,2 Prozent. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aber die Chancen auf einen Vollzeit-Job in diesem Jahr deutlich gestiegen.