Mit knapp einer halben Million Studienanfängern könnte es in diesem Jahr in Deutschland so viele Erstsemester geben wie nie zuvor. Angesichts des Ansturms auf die Unis drohe ein Mangel an Studienplätzen, heißt es in einer Modellrechnung der Hochschulexperten von CHE Consult, aus welcher der Spiegel am Sonntag vorab aus seiner neuesten Ausgabe berichtete.
Auch in den nächsten Jahren sollen die Zahlen demnach kräftiger steigen als bisher erwartet. Die Planzahlen des Bundes und der Länder bis 2015 lägen um bis zu 216.000 Studienanfänger zu niedrig, heißt es in der Studie.
Ein Anstieg der Studentenzahlen war wegen der Aussetzung der Wehrpflicht allgemein erwartet worden. Der Bund rechnet von 2011 bis 2015 mit 275.000 zusätzlichen Studienanfängern.
Die Experten untersuchten auch den bisherigen Aufbau von Studienplätzen im Rahmen des "Hochschulpakts": Doppelt so viele zusätzliche Erstsemester wie vorgesehen seien seit 2007 zum Studium zugelassen worden. Das sei "ein großer Erfolg der gemeinsamen Bemühungen von Bund und Ländern", sagte Christian Berthold, Geschäftsführer von CHE Consult.
Besonders viele Studienplätze seien in den Ingenieurwissenschaften geschaffen worden. Sie lägen nun - gemessen an der Studentenzahl - gleichauf mit den Sprach- und Kulturwissenschaften.