Niederösterreich:Gutes Networking

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Die FH St. Pölten ist eine von drei Fachhochschulen in der Alpenrepublik, die das duale Studium in Kooperation mit verschiedenen Betrieben anbietet. Ziel ist auch, talentierte Akademiker in der Region zu halten.

Interview von Christine Demmer

Seit einem guten halben Jahr können junge Menschen an der Fachhochschule St. Pölten in Niederösterreich dual studieren. Zusammen mit dem Joanneum in Graz (Steiermark) und der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn bieten drei Fachhochschulen in Österreich ein technisch orientiertes Studium an, dessen Teilnehmer parallel zur Theorie in Partnerunternehmen auf die Praxis vorbereitet werden. Diplomingenieur Dr. Franz Fidler leitet den Studiengang Smart Engineering an der Fachhochschule St. Pölten.

SZ: Wie sind Sie bei der Entwicklung des dualen Studiengangs vorgegangen?

Franz Fidler: Wir haben Anfang 2014, also etwa eineinhalb Jahre vor dem Start, damit begonnen. Hervorheben möchte ich, dass wichtige Impulse dafür aus der regionalen Industrie kamen. Konkret haben uns die Firmen angesprochen, ob wir nicht vor Ort ein duales technisches Studium anbieten könnten, um den Studierwilligen, die ja gleichzeitig in den Unternehmen sind, weite Anreisewege zu ersparen. Ein wichtiges Ziel war somit auch, junge Akademikerinnen und Akademiker in der Region auszubilden und zu halten.

Dann war es also kein Problem, kooperierende Betriebe zu finden?

Überhaupt nicht. Wir haben in der Region einen großen Pool von Unternehmen, die an erfolgreichen und an qualifizierten Mitarbeitern interessiert sind. Das sind entweder große Hersteller oder kleine und mittlere Betriebe, die technische Lösungen für solche großen Hersteller anbieten. Darunter sind sogar einige Weltmarktführer. Selbstverständlich freuen wir uns darauf, weitere Partnerfirmen zu gewinnen.

Das Angebot des zweigleisigen technischen Studiums diene dem Ziel, Akademiker in der Region zu halten, sagt Franz Fidler. (Foto: FH St. Pölten)

Haben Sie Ihre Studienplätze auf Anhieb besetzen können?

Die Nachfrage nach den 30 Plätzen war sehr rege. Wir konnten die 30 Besten unter den Bewerbern auswählen. Jetzt planen wir den zweiten Durchgang und haben sogar noch mehr Interessenten.

Sind die beteiligten Firmen zufrieden?

Die Resonanz ist durchwegs positiv. Das duale Studium wird als gemeinsames Projekt aufgefasst. Und die Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Betrieben und Studierenden funktioniert reibungslos.

Was können Hochschulen tun, um das duale Studium bekannter zu machen?

Meine Kollegen von den beiden anderen Hochschulen und ich haben bereits zu einem informellen Zusammenschluss gefunden. Im Augenblick sind wir dabei, den geeigneten Rahmen für eine Plattform duales Studium in Österreich zu diskutieren.

© SZ vom 14.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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