Erfolgreich zum neuen Job:Netzwerken lohnt sich

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Wer einen neuen Job sucht, sollte sich bei Freunden und Bekannten umhören - noch immer werden viele Stellen über persönliche Kontakte besetzt. (Foto: Florian Peljak)
  • Wer einen neuen Job sucht, sollte auf persönliche Kontakte setzen - so werden in Deutschland die meisten offenen Stellen besetzt. Das zeigt eine aktuelle Studie.
  • Jobbörsen im Internet sind vor allem für Akademiker relevant.

Von Sarah Schmidt

Einmal durchzählen im Büro: Jeder dritte Arbeitnehmer kann sich aktuellen Umfrageergebnissen zufolge gut vorstellen, noch in diesem Jahr den Job zu wechseln. Da kann es nicht schaden, den Lebenslauf auf Vordermann zu bringen und vielleicht noch ein aktuelles Bewerbungsbild machen zu lassen - wobei, fürs Foto sollte man vielleicht lieber auf ein bisschen Frühlingsfrische auf den winterblassen Wangen warten.

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Damit es auch wirklich klappt mit dem beruflichen Neustart, ist jedoch eine andere Strategie erfolgsversprechender: das gute alte Netzwerken.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat etwa 13 000 Betriebe in Deutschland befragt, über welche Kanäle sie freie Stellen ausschreiben - und, auf welchem Weg dann tatsächlich die passende Neubesetzung gefunden wird. Das Ergebnis: Bei beinahe jeder dritten Einstellung im vergangenen Jahr seien persönliche Kontakte ausschlaggebend gewesen. Erst mit Abstand folgte demnach die Vermittlung über die Arbeitsagentur und Inserate in Zeitungen oder Zeitschriften.

Für Akademiker sind Online-Jobbörsen besonders wichtig

Allerdings, das zeigt die detaillierte Auswertung des IAB, spielt es eine Rolle, für welche Art Job ein neuer Bewerber gesucht wird. Für Akademiker seien die Internet-Jobbörsen besonders wichtig. 26 Prozent der Uniabsolventen landeten über Portale wie Stepstone.de oder Monster.de im neuen Job, bei ungelernten Arbeitskräften und Personen mit mittlerer Qualifikation seien es lediglich sieben beziehungsweise zehn Prozent. Ein Vorteil der digitalen Bewerbersuche: Über das Internet ließen sich gezielt Personen ansprechen, die entsprechendes Fachwissen und Erfahrungen mitbringen. Außerdem könne eine freie Stelle leicht deutschland- oder gar weltweit inseriert werden.

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Aus Unternehmenssicht könne es sinnvoll sein, für hoch qualifizierte Positionen einen Headhunter zu engagieren - hier sei die Chance am höchsten, dass auch tatsächlich ein passender Kandidat gefunden wird. Auch wenn es teurer ist, eine private Arbeitsvermittlung zwischenzuschalten, als eine Stellenanzeige online zu stellen, der Einsatz lohne sich in vielen Fällen. Denn gerade die hoch qualifizierten Stellen blieben oft Wochen und Monate unbesetzt - der IAB-Studie zufolge dauert es durchschnittlich 107 Tage, bis die Bewerbersuche abgeschlossen ist und ein neuer Mitarbeiter zum ersten Mal an seinem Schreibtisch sitzt.

Wer über Kontakte ins Unternehmen kommt, bleibt länger und ist produktiver

Kein Wunder, dass mittlerweile mehr und mehr Firmen die eigene Belegschaft mit in die Bewerbersuche einbinden und zum Teil Prämien ausschreiben, die bei erfolgreicher Vermittlung ausgezahlt werden. Schließlich hat kaum jemand ein größeres Interesse daran, möglichst bald ein neues Teammitglied zu finden als der Kollege, der währenddessen die anfallende Arbeit mitmachen muss. Zudem haben die Mitarbeiter meist das beste Gespür dafür, wer zum Unternehmen passt und sie wissen, ob der ehemalige Kommilitone oder die Schwägerin die passende Qualifikation und Einstellung mitbringt.

Verschiedene Studien belegen, dass über Vitamin B vermittelte Mitarbeiter länger im Unternehmen bleiben und produktiver sind - auch wenn ihre Qualifikationen sich nicht von anderen Bewerbern unterscheiden. Und: Wer über eine Freundin oder einen Ex-Kollegen im neuen Job gelandet ist, hat gleich jemanden, mit dem er sich zum Mittagessen oder Kaffeeküchentratsch verabreden kann.

© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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