Arbeitsmarkt:Volkswirte rechnen mit weiterem Aufschwung am Arbeitsmarkt

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Nürnberg (dpa) - Die anziehende Konjunktur sorgt nach Einschätzung von Experten auch auf dem Arbeitsmarkt für Bewegung: Die Zahl der Jobsucher ist demnach im April erneut gesunken.

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Nürnberg (dpa) - Die anziehende Konjunktur sorgt nach Einschätzung von Experten auch auf dem Arbeitsmarkt für Bewegung: Die Zahl der Jobsucher ist demnach im April erneut gesunken.

Im Schnitt erwarten die von der Nachrichtenagentur dpa befragten Volkswirte einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um knapp 90 000. Auch saisonbereinigt - also ohne die Effekte des ohnehin in jedem Jahr eintretenden Frühjahrsaufschwungs - zeigt die Kurve nach unten. Die Experten erwarten hier ein Minus von gut 10 000.

„Wir rechnen damit, dass sich die positive Entwicklung im April und in den nächsten Monaten fortsetzt“, sagte Heiko Peters von der Deutschen Bank. Richard Holstein von der DZ-Bank ergänzte: „Die Konjunktur zieht schon seit letztem Frühjahr in Deutschland an, wenn auch verhalten, weshalb sich jetzt eine leichte, aber sichtbare Erholung am Arbeitsmarkt zeigt.“ Im März waren in Deutschland 3,055 Millionen Menschen als arbeitslos registriert. Die Aprilzahlen wird die Bundesagentur für Arbeit am kommenden Mittwoch bekanntgeben.

Mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung zeigten sich die Experten unisono zuversichtlich. „Das erste Quartal war sicherlich sehr gut, und das müsste sich schon im April auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen“, schilderte Holstein. Auch Rolf Schneider von der Allianz betonte: „Die Zeichen zeigen ganz klar, dass die deutsche Wirtschaft stark ins neue Jahr gestartet ist und sie auch im Frühjahr weiter kräftig wächst.“

Der Sachverständigenrat der Bundesregierung erwartet inzwischen für 2014 einen Zuwachs des Bruttoinlandprodukts um 1,9 Prozent. Nach Schneiders Prognose wird die deutsche Wirtschaft um 2,0 Prozent wachsen - „eventuell sogar stärker“. Mit entsprechenden Folgen für den Arbeitsmarkt: Je dynamischer sich die Wirtschaft entwickelt, desto mehr neue Jobs dürften die Unternehmen schaffen.

Bei aller Zuversicht weisen die Experten jedoch auch auf das Risiko hin, dass die Ukraine-Krise birgt. „Der politische Konflikt in Osteuropa ist ein Belastungsfaktor, keine Frage. Der kann sich im Falle einer Zuspitzung auf die Konjunktur auswirken“, mahnte etwa Eckart Tuchtfeld von der Commerzbank. Allerdings geht nur ein geringer Teil der deutschen Exporte direkt nach Russland, das zunehmend von Sanktionen bedroht ist. Und neben den Ausfuhren sorgt auch die Binnenkonjunktur, vor allem der private Konsum und die Unternehmensinvestitionen, für kräftige Impulse.

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