Arbeitsmarkt:Ostdeutsche Arbeitskosten weiterhin deutlich niedriger als im Westen

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Wiesbaden (dpa) - Die Kosten für eine geleistete Arbeitsstunde sind in Ostdeutschland weiterhin deutlich geringer als im Westen. Im Jahr 2012 lagen sie mit 23,45 Euro im Schnitt um 26,6 Prozent unter dem westdeutschen Niveau von 31,94 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete.

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Wiesbaden (dpa) - Die Kosten für eine geleistete Arbeitsstunde sind in Ostdeutschland weiterhin deutlich geringer als im Westen. Im Jahr 2012 lagen sie mit 23,45 Euro im Schnitt um 26,6 Prozent unter dem westdeutschen Niveau von 31,94 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete.

Ein besonders großer Abstand von 37,8 Prozent besteht den neuesten Zahlen zufolge weiterhin in der Industrie. Als Grund nannten die Statistiker das weitgehende Fehlen großer Unternehmen im Osten. In großen Unternehmen sind die Arbeitskosten, die aus sämtlichen Entgelten sowie Leistungen zu den Sozialversicherungen und zur Altersvorsorge bestehen, besonders hoch.

Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen waren im ersten Quartal dieses Jahres die deutschen Arbeitskosten 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr. 2013 waren sie in Deutschland um 2,4 Prozent geklettert, weit stärker als der EU-Schnitt von 1,4 Prozent.

Das deutsche Arbeitskostenniveau lag innerhalb der EU gemeinsam mit Finnland auf Platz 7 und fast 34 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Im verarbeitenden Gewerbe, das besonders im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland durchschnittlich 36,20 Euro und war damit 48 Prozent teurer als im EU-Durchschnitt.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln wies am Dienstag in der laufenden Tarifdebatte darauf hin, dass die Lohnstückkosten seit dem Vorkrisenjahr 2007 um 13 Prozent gewachsen seien.

Im konkurrierenden Ausland seien die industriellen Lohnstückkosten dagegen nur halb so stark gestiegen, man habe also klar an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Bereits ohne übermäßige Lohnforderungen gebe es mit den Rentengeschenken und dem gesetzlichen Mindestlohn zusätzliche Belastungen für die Arbeitgeber.

In der nach Branchen differnezierten Auswertung für 2012 verzeichneten die Tabakverarbeiter, (60,14 Euro), Rundfunk (59,25 Euro) und Luftfahrtunternehmen (57,29 Euro) besonders hohe Arbeitskosten pro Stunde. Am wenigsten kostete eine Arbeitsstunde in der Gastronomie (15,72 Euro), in der Beherbergung (15,91 Euro) und in Wach- und Sicherheitsdiensten (16,22 Euro). Mit 32,98 Euro lag die öffentliche Verwaltung im Mittelfeld. Hier gab es auch die geringsten Unterschiede zwischen Ost und West.

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