Arbeit am Wochenende:Samstags gehört Vati dem Chef

Etwa 45 Prozent der Beschäftigten arbeiten inzwischen auch samstags. Sonntags- und Nachtarbeit nehmen ebenfalls zu. Das bringt Probleme mit sich.

Gut 45 Prozent aller Arbeitnehmer müssen einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge zumindest hin und wieder samstags arbeiten. Das seien im vergangenen Jahr knapp 14,8 Millionen Menschen gewesen, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung in Düsseldorf mitteilte. 1991 seien es nur etwa elf Millionen Arbeitnehmer und damit knapp 33 Prozent der Angestellten gewesen.

Immer mehr Arbeitnehmer arbeiten auch an den Wochenenden. An der Fünf-Tage-Woche ändert das aber nichts. (Foto: Foto: AP)

Die Samstagsarbeit bedeute allerdings nicht die Rückkehr zur Sechs-Tage-Woche der fünfziger Jahre, erklärte WSI-Arbeitsmarktexperte Alexander Herzog-Stein. Fünf Arbeitstage pro Woche seien heute die Regel, die freien Tage fielen aber nicht automatisch mehr aufs Wochenende.

Damit verliere das lange Wochenende als gesellschaftliche Zeitinstitution an Bedeutung, erklärte Herzog-Stein. Das Familien- und das übrige Sozialleben zu organisieren, falle vielen Beschäftigten immer schwerer - zumal sich auch die Sonntagsarbeit immer mehr ausbreite.

Laut WSI arbeiteten im vergangenen Jahr rund 26 Prozent aller Beschäftigten sonntags. 1991 waren es 17,2 Prozent gewesen. Auch andere Formen "atypischer Beschäftigung" nahmen demnach zu: In Wechselschicht arbeiteten demnach 2008 17,3 Prozent der Beschäftigten, nachts 15,7 Prozent.

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