Profisportler und Zahnprobleme:Schlechtes Zeugnis vom Zahnarzt

Kämpfte wie viele Sportler schon mit schlimmen Zahnbeschwerden: Franck Ribéry vom FC Bayern München (Foto: AFP)

Spitzensportler haben häufig Probleme mit ihren Zähnen. Die Ernährung der Athleten begünstigt Karies und andere Zahnkrankheiten. Im schlimmsten Fall leidet die sportliche Leistung.

Von Andreas Wenleder

Zahngesundheit ist eine Disziplin, die viele Sportler vernachlässigen. Nur die Hälfte der Teilnehmer an den Olympischen Spielen 2012 in London hatte im Jahr vor den Wettkämpfen einen Zahnarzt besucht. Bei den Spielen waren Zahnprobleme dann die zweithäufigste Ursache für einen Arztbesuch. Fast jede dritte medizinische Behandlung führte die Athleten in London zu einem Zahnarzt.

Mit diesen Befunden möchten Sport- und Zahnmediziner aus Großbritannien und Nordamerika Spitzensportler wachrütteln und für einen besseren Umgang mit ihren Zähnen sensibilisieren ( British Journal of Sports Medicine). Sie sehen ein Risiko für die Gesundheit der Athleten, denn Studien zeigen, dass viele Sportler an Karies, Parodontitis und Zahnerosion leiden.

Die Zähne von Spitzensportlern werden stark belastet. Besonders gefährlich sind Energydrinks, die im Wettkampf und Training gerne als schneller Energielieferant eingesetzt werden. Der Zucker in den Getränken schädigt die Zähne. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn der Sportler während der Belastung einen trockenen Mund bekommt. Auch eine kohlenhydratreiche Ernährung belastet die Zähne - ebenso drastisches Hungern in Disziplinen mit Gewichtslimits wie Boxen oder Ringen.

Letztendlich seien schlechte Zähne auch ein Risiko für den Erfolg der Athleten, schreiben die Autoren. Versteckte Entzündungsherde im Zahnbereich sind schon in einigen Fällen als Auslöser für hartnäckige Gelenkentzündungen oder Sehnenbeschwerden an Armen und Beinen identifiziert worden.

© SZ vom 14.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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