Hinzu kommt die relativ neue hochallergene Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), die sich in Europa rasch ausbreitet - und das offenbar noch schneller als ursprünglich gedacht, wie vor kurzem eine Studie deutscher Wissenschaftler ergab. Der Klimawandel und die Tatsache, dass die aus Amerika stammende Pflanze in Europa keine natürlichen Feinde hat, stärken das Kraut offenbar. Die europäischen Samen seien nicht nur deutlich größer als die der amerikanischen Pflanzen, auch ihre Keimrate sei mit 92 Prozent fast doppelt so hoch, berichten Wissenschaftler des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) und der Goethe-Universität Frankfurt. Europäische Jungpflanzen vertragen außerdem mehr Frost.
Während die Ambrosie - auch Beifußblättriges Traubenkraut oder Ambrosia genannt - in Deutschland noch vergleichsweise selten vorkommt, ist sie im Südosten Europas schon fester Bestandteil der Vegetation. Allerdings dürfte sie ihr Verbreitungsgebiet in den kommenden Jahren stark ausdehnen. Wie, haben die Forscher in untenstehender Karte prognostiziert: Sie sehen zunächst die für heute angenommene Verbreitung. Wenn Sie den Schieber über das Bild bewegen, erhalten Sie die Prognose für 2080.
Ob Pollenallergien weiter zunehmen werden, ist unklar. Aktuelle Daten sprechen dafür, dass die Erkrankungszahlen stagnieren. Derzeit leiden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts etwa 15 Prozent aller Erwachsenen am Heuschnupfen. Am häufigsten tritt er in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren auf.