Gesundheit:Digitale Suchtberatung soll ausgebaut werden

Verschiedene alkoholische Getränke stehen auf der Fensterbank. (Foto: Silas Stein/dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Suchtberatungsstellen in Hessen haben gute Erfahrungen gemacht mit Online-Beratungen. 2024 wird das seit einem halben Jahr verfügbare Angebot „DigiSucht“ ausgeweitet, wie die Geschäftsführerin der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen, Susanne Schmitt, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Weitere Beratungsstellen kommen dazu und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeitsoll soll das Angebot bekannter gemacht werden.

Die Plattform bietet einen digitalen Zugang zu kostenfreier, anonymer und professioneller Suchtberatung. Regionale Suchtberatungsstellen können über die bundesweite Plattform ihre klassische Beratung von Angesicht zu Angesicht um ein digitales Angebot ergänzen. Der Kontakt läuft direkt über einen Internetbrowser, es wird keine App benötigt.

15 hessische Suchtberatungsstellen sind bereits an Bord. Bisher haben 105 Menschen in Hessen über die Plattform Rat gesucht, wie Schmitt berichtete. Rund zwei Drittel waren Betroffene, ein Drittel Angehörige. Die Betroffenen waren überwiegend Männer, am häufigsten ging es dabei um Alkohol. Die Angehörigen waren meist Frauen, bei ihnen waren oft Mediennutzung oder Cannabis das Problem.

„Der Vorteil des Online-Angebots ist, dass es orts- und zeitunabhängig ist“, sagte Schmitt. Wer sich helfen lassen oder informieren möchte, kann jederzeit Kontakt aufnehmen, egal wie weit der Weg zur nächsten Beratungsstelle wäre. „Ein weiterer Vorteil ist, dass das Angebot niederschwellig, kostenlos und anonym ist“, sagte Schmitt. Die Rückmeldungen der Beraterinnen zeigten, dass es Menschen zum Beispiel aus Scham oder Angst schwer fällt, eine Beratungsstelle aufzusuchen.

© dpa-infocom, dpa:240105-99-497318/2

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