Personal-Programm:Viele neue Stellen in Gesundheitsämtern - Nicht alle besetzt

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Ein Schriftzug weist auf eine Gesundheitsamt hin. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Dass die Gesundheitsämter für ihre Arbeit gut ausgestattet sein müssen, zeigte sich in der Corona-Pandemie in aller Klarheit. Ein Bund-Länder-Programm soll ihnen mehr Personal bringen.

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Erfurt (dpa/th) - Mithilfe des Bund-Länder-Programms für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) sind in Thüringen bis Ende 2022 rund 210 zusätzliche Vollzeitstellen in den kommunalen Gesundheitsämtern entstanden. Etwa 24 davon sind Arztstellen, die anderen für sonstiges medizinisches und Verwaltungspersonal bestimmt, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Rund 145 Stellen hätten bereits besetzt werden können. Das 2020 beschlossene Programm soll die in der Corona-Pandemie extrem belasteten Gesundheitsbehörden stärken. Thüringen erhält dafür bis 2026 rund 75 Millionen Euro vom Bund.

Vom Programm profitiert hat etwa der Unstrut-Hainich-Kreis, dessen Gesundheitsdienst einige Jahre ohne Ärzte auskommen musste. Nach Angaben des Landratsamtes wurden im vergangenen Jahr neben der Stelle der leitenden Amtsärztin drei weitere offene Arztstellen besetzt. Zudem seien eine Kinder- und Jugendärztin und eine Zahnärztin dort tätig. Aus dem ÖGD-Pakt sei allerdings nur eine Stelle finanziert worden, da alle anderen Stellen bereits vor Paktabschluss vakant waren.

Landesweit wurden laut Ministerium 9 der 24 über den ÖGD-Pakt neu geschaffenen Arztstellen besetzt. Zugleich gingen zwischen Februar 2020 und Ende vergangenen Jahres 13 ÖGD-Ärzte in den Ruhestand, wie eine Ministeriumsabfrage in den Kommunen ergab. Weitere 19 hätten die Gesundheitsämter aus anderen Gründen verlassen.

Außer den 9 Vollzeit-Ärztestellen wurden laut Ministerium in den Gesundheitsämtern bislang auch 77 Stellen für nichtärztliches Fachpersonal sowie 60 Stellen für Verwaltungspersonal besetzt worden - wobei eine rechnerische Vollzeitstelle auch auf mehrere Beschäftigte aufgeteilt sein kann. Die Aufstockung beim nichtärztlichen Personal ist aus Ministeriumssicht wichtig, um Ärzte von zeitaufwendigen Verwaltungsaufgaben zu entlasten.

Unterm Strich bewertet das Ministerium die Umsetzung des ÖGD-Pakts als Erfolg. In Gesundheitsbehörden des Landes führte dieser zu 15 neuen Stellen, die auch alle besetzt wurden. Anfang 2020 hatte es laut Ministerium in den Gesundheitsämtern rund 590 Vollzeitstellen gegeben und in den Behörden des Landes mit Ministerium, Landesamt für Verbraucherschutz und Landesverwaltungsamt insgesamt 80.

© dpa-infocom, dpa:230214-99-586327/2

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