Bad Segeberg (dpa/lno) - Patienten in Schleswig-Holstein müssen sich auf geschlossene Arztpraxen zwischen Weihnachten und Silvester einstellen. Die Ärztegenossenschaft Nord habe mit Verbänden zu Praxisschließungen und Protesten in der letzten Dezemberwoche aufgerufen, wie die Ärztegenossenschaft am Mittwoch ankündigte.
„Die Zeit zwischen den Jahren mit Schließungen und Protesten sollten die Praxen auch nutzen, um die Medizinische Fachangestellten Überstunden abbummeln zu lassen, bevor die nächste Erkältungswelle kommt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Svante Gehring. Weder Politik noch Öffentlichkeit hätten je die Leistung dieser Berufsgruppe vor, während oder nach der Corona-Pandemie ausreichend gewürdigt.
Gehring warnte, Sprechstundenzeiten könnten künftig allein schon deshalb ausfallen, weil für ein Gehalt knapp über dem Mindestlohn kaum jemand arbeiten werde. „Wir stecken dort in einem Dilemma.“ Ärzte würden die Angestellten gerne besser bezahlen, „aber jahrzehntelange Unterbezahlung und Budgetierung bei ständig steigenden Kosten lassen keine Spielräume mehr zu“. Den Wettbewerb um Fachkräfte würden die Kliniken gewinnen.
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