Deutsche Stiftung Organtransplantation:Rahmel wird neuer DSO-Chef

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Die Deutsche Stiftung für Organtransplantationen bekommt einen neuen Vorstand: Axel Rahmel soll Ruhe in die von Krisen geschüttelte Organisation bringen. Er hat den Transplantationsskandal bravourös gemeistert.

Von Christina Berndt

Die Entscheidung über die Zukunft der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ist gefallen. Neuer Medizinischer Vorstand der DSO, die für die Logistik rund um die Organspende in Deutschland zuständig ist, wird der Kardiologe Axel Rahmel, der bisher Medizinischer Direktor der Stiftung Eurotransplant im niederländischen Leiden war. Am Freitag seien die Verträge unterzeichnet worden, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus gut informierten Kreisen.

Auf Anfrage bestätigte Axel Rahmel seinen Wechsel: "Auf die neue Aufgabe und Herausforderung freue ich mich sehr", teilte er per E-Mail mit. Rahmel wird zum 1. April 2014 berufen und löst dann den Interimsvorstand Rainer Hess ab. Hess hatte nach der Pensionierung des umstrittenen früheren DSO-Vorstands Günter Kirste im Januar 2013 die Position ausgefüllt, nachdem der heute 73-Jährige Hess gerade selbst in Ruhestand gegangen war. Hess war bis dahin langjähriger Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses gewesen.

Schon Anfang 2013 war Rahmel der Wunschkandidat vieler Transplantationsexperten und auch von Noch-Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) als DSO-Vorstand gewesen. Für Eurotransplant meisterte er den Transplantationsskandal bravourös. Die Stiftung, die für die Verteilung der Spenderorgane zuständig ist, ging unbeschadet daraus hervor. Der 51-jährige Kardiologe, der selbst viele Jahre am Herzzentrum der Universität Leipzig Patienten vor und nach der Herztransplantation betreut hat, gilt als extrem genau und zuverlässig.

Er könnte weitere Ruhe in die von Krisen geschüttelte DSO bringen, die vor dem Skandal um Manipulationen bei Lebertransplantationen selbst mit Unregelmäßigkeiten zu kämpfen hatte. Es gab anonyme Briefe und Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft. In der Folge verließ der damalige kaufmännische Vorstand die DSO. Er wurde von dem Kaufmann Thomas Biet abgelöst, der nun gemeinsam mit Rahmel die Geschäfte führt.

© SZ vom 16.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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