Cannabis:Von Bong bis THC

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Haschisch wird meist zu Platten oder Klumpen gepresst. Diese Platten haben Polizei und Zoll 2010 in Hamburg beschlagnahmt. (Foto: ag.dpa)

Wenn Ihr Sprössling plötzlich von Blubber, Piece, Spliff oder Spice redet, sollten Sie hellhörig werden. Er ist möglicherweise mit Cannabis vertrauter, als Ihnen lieb ist. Was Sie über Cannabis und seine Konsumformen wissen sollten.

Haschisch, Marihuana, Hanf, Cannabis - Was sind die Unterschiede? Und was bedeuten all die Szeneausdrücke, die im Umlauf sind? Ein Glossar.

Bong/ Blubber: So bezeichnen vor allem jugendliche Konsumenten eine Art Wasserpfeife zum Rauchen von Cannabis. Der Rauch wird durch einen Wasserbehälter geleitet und so abgekühlt. Da sehr viel Rauch rasch inhaliert wird, intensiviert sich das Rauscherlebnis durch die Bong, die wegen des blubbernden Geräuschs auch "Blubber" genannt wird.

breit/ bekifft/ drauf sein: Dies sind jugendsprachliche Ausdrücke für das High-Gefühl beim Cannabis-Rausch. Die Wirkung tritt bereits wenige Minuten nach dem Konsum ein und hält bis zu vier Stunden an. Üblicherweise berichten Konsumenten von einer Verstärkung ihrer ursprünglichen Gefühle - je nachdem ob diese positiv oder negativ sind, wird der Rausch als angenehm entspannend oder niederdrückend empfunden.

Cannabis: Cannabis bezeichnet sowohl die Hanfpflanze als auch ihre Inhaltsstoffe mit psychoaktiver Wirkung. In Europa wird Cannabis in verarbeiteter Form als Marihuana oder Haschisch konsumiert. In anderen Regionen ist dagegen auch Haschischöl verbreitet.

Cannabinoide: So werden die Inhaltsstoffe der Cannabispflanze genannt. Hauptinhaltsstoff ist das THC, das psychoaktiv wirkt, also für den Rausch verantwortlich ist. Daneben gibt es aber etwa 60 weitere Cannabinoide. Dazu gehört das Cannabidiol, das in einigen Arzneimitteln enthalten ist.

Hanf: Die Hanfpflanze gehört zu den ältesten bekannten Nutzpflanzen. Die Fasern werden seit Jahrhunderten zur Herstellung von Seilen und Stoffen verwendet. Hanfpflanzen haben zwei Geschlechter, die unterschiedliche Blüten entwickeln. Das Rauschmittel gewinnt man vor allem aus Teilen weiblicher Pflanzen, da sie mehr Wirkstoff enthalten.

Haschisch/ Piece/ Dope: Haschisch besteht vor allem aus dem Harz der weiblichen Hanf-Blütenstände. Es besitzt eine dunkle Farbe und eine feste oder bröckelige Konsistenz. Für den Verkauf wird Haschisch zu Platten oder Klumpen gepresst, die allerdings häufig mit anderen Pflanzen gestreckt sind. Haschisch wird meist gemischt mit Tabak geraucht oder auch zur Zubereitung von THC-haltigen Keksen, sogenannten Space Cookies, verwendet.

Joint/ Tüte/ Spliff: Szenebezeichnungen für eine selbstgedrehte, meist konische Zigarette, die Cannabis enthält. Meist werden Haschisch oder Marihuana nicht pur geraucht, sondern mit Tabak oder Kräutern gemischt. Das Rauchen nennen Jungendliche oft kiffen oder quarzen.

Als Marihuana bezeichnet man getrocknete Teile der Cannabis-Pflanze. (Foto: REUTERS)

Marihuana/ Gras/ Ganja: Für die Gewinnung von Marihuana werden überwiegend getrocknete und zerkleinerte Pflanzenteile der weiblichen Cannabispflanze verwendet. Das Aussehen ähnelt dem von Tee oder getrockneten Kräutern. Im Vergleich zu Haschisch enthält Marihuana normalerweise etwas weniger THC.

Spice/ synthetische Cannabinoide: Unter Namen wie "Spice" oder "Smoke" werden Kräutermischungen verkauft, die gemäß Herstellerangaben zum Beduften von Räumen dienen. Allerdings werden die Mischungen in der Praxis meist geraucht. Sie enthalten synthetisch hergestellte Cannabinoide. Die künstlichen Wirkstoffe sind eine Gefahr, da sie vielfach stärker als natürliches Cannabis wirken und ihre Konzentration stark variieren kann. ( Mehr zum synthetischen Cannabis lesen Sie hier)

THC: Tetrahydrocannabinol (THC) ist der Hauptwirkstoff von Cannabis. Je nach Pflanzensorte schwankt der THC-Gehalt stark. Der Wirkstoffgehalt der in Deutschland gezogenen Nutzpflanzen beträgt etwa 1,5 Prozent THC, während orientalische Sorten durchschnittlich etwa fünf Prozent und Gewächshauszüchtungen sogar bis zu 20 Prozent enthalten.

(Quellen: u.a. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren)

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