Aids:Zahl der HIV-Infektionen steigt in Europa wieder an

Die Zahl der Aids-Kranken hat sich in Osteuropa und angrenzenden Staaten im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Die HIV-Infektionen haben europaweit um acht Prozent zugenommen.

HIV ist in Europa wieder auf dem Vormarsch: Die Zahl der Infektionen ist 2012 in Europa sowie in umliegenden Ländern um acht Prozent auf 131.000 gestiegen. Der bei weitem größte Teil der Neu-Infektionen sei in Ost-Europa und angrenzenden ehemaligen Sowjetrepubliken verzeichnet worden, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie das Europäische Zentrum zur Krankheits-Prävention (ECDC) am Mittwoch mit. Alleine in Russland habe es 76.000 neue HIV-Infektionen gegeben.

Auch die Zahl der Aids-Erkrankungen nahm in diesen Regionen zu: Es wurden 113 Prozent mehr Fälle diagnostiziert. "Die hohe und zunehmende Zahl von Aids-Fällen im Osten deutet auf eine späte HIV-Diagnose, eine niedrige Behandlungsquote und einen späten Beginn lebensrettender HIV-Behandlungen hin", heißt es in dem Bericht.

In West-Europa ist die Zahl der Aids-Fälle dagegen kontinuierlich zurückgegangen und lag 2012 fast 50 Prozent unter dem Niveau von 2006.

Weltweit sind mehr als 35 Millionen Menschen mit HIV infiziert, ein Großteil davon in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Aids ist nach wie vor eine tödliche Krankheit - eine Heilung ist noch immer nicht möglich. Allerdings kann inzwischen durch Anti-Retroviren-Therapien das Virus über Jahre hinweg in Schach gehalten und so ein Ausbrechen der Krankheit verhindert werden. Mit entsprechenden Medikamenten-Cocktails können HIV-positiv getestete Menschen inzwischen ein halbwegs normales Leben führen.

© Reuters/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: