In den kommenden Jahren ist einer Umfrage zufolge eine Ruhestandswelle bei den niedergelassenen Ärzten in Deutschland zu erwarten. Knapp jeder vierte Haus- und Facharzt plant demnach, bis 2020 seine Praxis aufzugeben. Zu diesem Ergebnis kommt nach Angaben der Zeitung Die Welt der Ärztemonitor 2014 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der 10 000 ambulant tätige Ärzte und Psychotherapeuten befragte.
23 Prozent der Befragten wollen der Umfrage zufolge bis zum Jahr 2020 ihre Praxis abgeben. Besonders große Probleme bereitet ihnen demnach die Suche nach einem Nachfolger für die eigene Praxis: 58 Prozent der Ärzte gaben an, sie hätten noch keinen Nachfolger gefunden. Drei Viertel halten die Suche nach einem Nachfolger für schwierig.
Versorgungslücken drohen
Vor allem in ländlichen Regionen drohen den Angaben zufolge daher schon bald ein verschärfter Ärztemangel und Versorgungslücken. Experten warnen seit langem vor einem Hausarztmangel. Das Durchschnittsalter der Allgemeinmediziner lag dem Bundesarztregister zufolge zuletzt bei 54,1 Jahren. Etwa 35 200 Vertragsärzte und -psychotherapeuten in Deutschland sind älter als 60.
Die wachsenden Probleme beim Weiterverkauf einer Praxis wirken sich auch auf die Altersversorgung der freiberuflich tätigen niedergelassenen Ärzte aus: Etwa drei Viertel der Mediziner gaben an, dass die Praxis ihre Funktion als Altersvorsorge für sie verloren habe.