Zweite Rettungsaktion:Drei Staaten bürgen für Dexia

Die Regierungen Belgiens, Frankreichs und Luxemburgs haben die Hypothekenbank Dexia zum zweiten Mal gerettet.

Die Regierungen garantieren zunächst ein Jahr lang für neue Mittelaufnahmen von Dexia bei anderen Banken und institutionellen Anlegern, teilte der belgische Premierminister Yves Leterme am Donnerstag in Brüssel nach nächtlichen Marathonverhandlungen mit.

Die Garantie werde es der französisch-belgischen Bank ermöglichen, über ausreichend Liquidität zu verfügen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der drei Regierungen.

Kapitalerhöhung von mehr als sechs Milliarden Euro

Die Haftung werde auch für Vertrauen bei den Kunden sorgen. In der vergangenen Woche war die Bank bereits teilweise verstaatlicht worden. Die drei EU-Staaten hatte dazu eine Kapitalerhöhung von 6,4 Milliarden Euro angekündigt.

Die Verhandlungspartner hätten EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes über die Lösung informiert, sagte deren Sprecher. Der Börsenkurs von Dexia schnellte nach der Rettung in Brüssel am Vormittag um 24 Prozent in die Höhe, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga. In den vergangenen Tagen war der Kurs eingebrochen.

Premierminister Leterme sagte laut Belga, das Garantie-Modell könnte auf große inländische Banken ausgeweitet werden. Der belgische Staat und die drei belgischen Regionen sind jeweils zu knapp sechs Prozent an Dexia beteiligt, eine Holding der Gemeinden hält weitere 14 Prozent.

Neuer Verwaltungsratsvorsitzender der Bank ist seit Anfang der Woche der frühere belgische Premierminister Jean-Luc Dehaene. Laut Erklärung ist die US-Tochter von Dexia, die Financial Security Assurance Inc. (FSA), in die Lösung einbezogen. Diese hatte bis zum August hochriskante strukturierte Finanzprodukte versichert.

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