Zwangsversteigerungen:Weniger unterm Hammer

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Die Zahl der zwangsversteigerten Immobilien ist im ersten Halbjahr 2009 zurückgegangen und mit ihr die Verkehrswerte.

An den deutschen Gerichten wurden verglichen mit dem ersten Halbjahr 2008 rund 45.000 Zwangsversteigerungstermine anberaumt - ein Rückgang von 2,8 Prozent, teilte der Fachverlag Argetra in Ratingen mit. Die Summe der Verkehrswerte belief sich auf 7,71 Milliarden Euro, ein Minus von 3,8 Prozent.

"Wenn sich die schwächelnde Konjunktur weiter fortsetzt, bleibt ein Anstieg der Zwangsversteigerungen unausweichlich. Dies wird frühestens 2010 spürbar werden", teilte Geschäftsführer Winfried Aufterbeck mit. Er veröffentlicht monatlich die Versteigerungstermine an mehr als 500 Amtsgerichten. Von den Angeboten waren drei Viertel erstmals aufgerufen, die übrigen zum wiederholten Mal.

In der Statistik gibt es Ausreißer nach oben und unten: In Hamburg ist die Zahl der Termine um knapp 45 Prozent in die Höhe geschnellt, gleichzeitig hat sich der durchschnittliche Verkehrswert pro Objekt um rund 63.000 Euro auf 373.000 Euro erhöht.

Im Osten alles relativ

In Berlin nahmen die Termine um fast ein Fünftel ab, der objektbezogene Verkehrswert liegt dort bei leicht erhöhten 292.000 Euro. In der Hauptstadt gingen die Immobilien aufgrund starker Nachfrage weg - "eine Sondersituation", schreibt der Verlag.

Die neuen Länder seien in der Betrachtung der absoluten Zahlen nicht mehr Spitzenreiter in der Zwangsversteigerungs-Statistik. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ergab sich dort ein Rückgang der Termine um rund sechs Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern lagen sie mit minus zwölf Prozent noch darüber, ebenso in Thüringen mit minus zehn Prozent.

Werde die Anzahl der Termine pro 100.000 Einwohner zugrunde gelegt, dann seien aber beispielsweise die Termine in Sachsen trotz sechs Prozent weniger noch immer fast vier Mal so hoch wie in Baden-Württemberg, teilte der Verlag mit. Auch in Schleswig-Holstein (plus 2,5 Prozent) und Sachsen-Anhalt (plus 3,4 Prozent) kamen mehr Versteigerungstermine zustande. Im Saarland, in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen gab es nur geringfügige Veränderungen.

Die versteigerten Objekte sind zu gut je einem Drittel Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Gewerbeimmobilien.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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