Vermögensbarometer 2014:Vielen Deutschen fehlt das Geld für die Vorsorge

Lesezeit: 1 min

  • Jeder sechste Deutsche spart nicht für das Alter, weil schlicht das Geld nicht dafür reicht - das hat eine Umfrage für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband ergeben.
  • Insgesamt sind jedoch 58 Prozent der Deutschen mit ihrer finanziellen Situation zufrieden.

Warum die Deutschen weniger sparen

Immer weniger Deutsche sparen - den einen fehlt schlicht das Geld, den anderen der Anreiz. Das hat eine Umfrage für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband ergeben. 16 Prozent der Befragten sähen sich "finanziell nicht in der Lage", aktiv für das Alter vozursorgen. Als besonders besorgniserregend bezeichnete der Verband in seinem Vermögensbarometer 2014 die Situation bei den 14- bis 29-Jährigen: Jeder Zweite - und damit 24 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr - bilde keine Rücklagen.

Wenig verwunderlich ist, dass vor allem Geringverdiener mit einem Einkommen von unter 1000 Euro nur selten vorsorgen. Mehr als die Hälfte von ihnen spart überhaupt nicht. Das mache ihm große Sorgen, weil es die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland noch verschärfe, sagte Verbandspräsident Georg Fahrenschon am Donnerstag.

58 Prozent sind mit ihrer Lebenssituation zufrieden

Zugleich bezeichneten 58 Prozent der 2000 Befragten ihre Lebenssituation als gut oder sehr gut. Das sei der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre, sagte Fahrenschon. Jeder Fünfte geht davon aus, dass seine finanzielle Lage innerhalb der nächsten zwei Jahre noch besser wird. Hauptgründe für die positive Grundstimmung seien die niedrige Arbeitslosigkeit und höhere Lohnabschlüsse.

Immobilien gelten als sichere Geldanlage

Nimmt man alle Einkommensklassen zusammen, könnten es sich 41 Prozent der Nichtsparer eigentlich leisten, Geld zurückzulegen. Sie sähen jedoch keinen Sinn im Sparen mehr - unter anderem wegen der niedrigen Zinsen. Wenn die Deutschen Geld zur Seite legen wollen, machen sie das weiterhin am liebsten mit Immobilien. Jeder zweite hält die selbst genutzt Immobilie für die sicherste Geldanlage, jeder vierte auch die vermietete Eigentumswohnung. Bei Aktien bleiben die Deutschen vorsichtig, sagte Fahrenschon.

Während unter den Berufstätigen zwischen 30 und 60 Jahren noch mehr als zwei Drittel sehr aktiv vorsorgen, müsste aus Sparkassen-Sicht vor allem die junge Generation mehr auf die hohe Kante legen. Sie habe die Lust am Sparen verloren, sagte Fahrenschon. "Dort muss man fast von einer Erosion der Sparkultur sprechen."

© SZ.de/infu/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: