USA behalten AAA-Rating:Fitch widerspricht Standard & Poor's

Die Ratingagentur Fitch bestätigt die einwandfreie Kreditwürdigkeit der USA, auch der Ausblick für die Zukunft sei stabil. Die Analysten loben die gut aufgestellte US-Wirtschaft. Damit widersprechen sie dem Wettbewerber Standard & Poor's, der mit der Abwertung der Vereinigten Staaten politisches Erdbeben ausgelöst hatte.

Standard & Poor's wertet Amerika ab, und an den Finanzmärkten bricht ein Höllensturm los. Die Herabstufung der US-Bonität sei unvermeidlich gewesen, behauptet die Ratingagentur. Die Kollegen bei Fitch Ratings sehen das anders. Ihre Entscheidung wurde mit Spannung erwartet - und fällt undramatisch aus: Fitch hat die Bestnote AAA für die Kreditwürdigkeit der USA am Dienstag bestätigt.

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Zugleich bewertete die kleinste der "großen drei" Ratingagenturen auch den Ausblick für die USA weiter als stabil. Das bedeutet, das mittelfristig keine Herabstufung zu erwarten ist.

Standard & Poor's hatte den USA vor allem vorgeworfen, das politische System des Landes funktioniere nicht mehr richtig. Die amerikanische Regierung hatte die Abwertung auf AA+ heftig kritisiert. Fitch lobt dagegen: "Die wichtigsten Säulen der außerordentlichen Kreditwürdigkeit der USA bleiben intakt. Die entscheidende Rolle im globalen Finanzsystem und die flexible, breit gefächerte und reiche Wirtschaft, die ihre Einnahmenbasis garantiert."

Die Börsen dürften positiv auf die Bestätigung des US-Ratings reagieren. "Nach dem Warnschuss von S&P dürften die Entscheidung von Fitch die Anleger erst einmal ein bisschen beruhigen", sagte ein Händler.

Vor anderthalb Wochen hatte Standard & Poor's die USA überraschend herabgestuft, was an den weltweiten Finanzmärkten für starke Kursverluste gesorgt hat. Fitch begründete seine Entscheidung damit, dass die US-Wirtschaft nach wie vor stark genug sei. Die dritte große Ratingagentur, Moody's, gibt der US-Kreditwürdigkeit nach wie vor die Bestnote. Sie hatte aber erklärt, der Ausblick für die Bonität des Landes sei "negativ".

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