Stromtarifrechner im Vergleich:Kampf dem Preisdiktat

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Strom ist teuer wie nie: Stromtarifrechner helfen, den günstigsten Anbieter zu finden. Die Stiftung Warentest hat elf dieser Onlinehelfer getestet - nicht alle haben gut abgeschnitten.

1046,37 Euro für 5000 Kilowattstunden Strom: Soviel berechnet der lokale Versorger BEW für die Grundversorgung in Bayreuth. Ein Beispiel nur. Die hohen Strompreise ärgern viele Verbraucher. Alternativen sind rar. Es gibt zwar viele Anbieter aber nur wenig Wettbewerb. Die Stromkonzerne diktieren die Preise.

Wer sparen will, sollte sich den richtigen Stromtarifrechner aussuchen. (Foto: Foto: ddp)

Rund 900 Unternehmen bieten in Deutschland Strom an. Meist in verschiedenen Tarifen. Sparen lässt durch die Auswahl des passenden Tarifs, durch Rabattangebote, Strompakete oder Wechselprämien. Stromtarifrechner im Internet sollen die günstigsten Angebote finden. Schnell und kostenlos, finanziert meist durch Werbung und Provisionen.

Vier sind mangelhaft

Die Stiftung Warentest hat die Rechner auf die Probe gestellt. Die Tester suchten günstige Stromtarife für Singles, Paare und Familien. Jahresverbrauch 1500, 3000 und 5000 Kilowattstunden im Jahr.

Ergebnis: Nur vier von elf Stromtarifrechnern liefern verlässliche Zahlen. Die anderen finden einige Billigangebote nicht. Vier Stromtarifrechner sind sogar mangelhaft. Sie liegen zu oft daneben oder zeigen veraltete Daten an. Auf Stromtip, Strom for you, Energiebörse-Deutschland und Stromtarife.de war im Test kein Verlass.

94 Euro zuviel

Beispiel: Strom für eine Familie in Bayreuth. Jahresverbrauch 5000 Kilowattstunden, wie im Beispiel oben. Das billigste Angebot ohne Vorkasse macht derzeit Vattenfall (Stand: 12. September 2008). Der Stromlieferant berechnet im Tarif Easy Privatstrom 940,00 Euro im Jahr. Rund 106 Euro weniger als der lokale Versorger BEW. Die besten Stromtarifrechner zeigen den Tarif von Vattenfall auch an.

Nicht so Stromtip.de. Dieser Tarifrechner nennt die Stadtwerke Bayreuth als günstigsten Anbieter. Die Stadtwerke Bayreuth sind die BEW. Preis im XL Privat Tarif: 940,20 Euro im Jahr. Klingt ebenfalls günstig, ist aber falsch. Der Preis ist veraltet. Neuer Preis: 1029,70 Euro. Knapp 94 Euro mehr als beim günstigen Trianel-Tarif.

Verivox sehr gut

Zuverlässig arbeiten dagegen die Tarifrechner von Verivox, Tarifvergleich, Toptarif und Wer-ist-billiger.de. Sie führen die meisten Billigtarife auf. Auch Preise und Details sind meist korrekt.

Testsieger ist Verivox. Der Tarifrechner erreicht als einziger das Qualitätsurteil sehr gut. Das Portal überzeugt durch sehr gute Tarifinformationen und umfangreiche Filtermöglichkeiten. Auf Wunsch zeigt der Rechner nur Ökostromtarife oder verbannt Angebote mit Vorkasse aus der Ergebnisliste. Kurzum: Suchergebnisse, Darstellung und Webseite sind bei Verivox 1A.

20 bis 200 Euro sparen

Wer sparen will, sollte aber nicht nur auf den Preis achten. Auch Laufzeit und Abrechnung zählen. Die billigsten Angebote setzen oft Vorkasse voraus. Der Kunde zahlt gleich für ein Jahr. Wer dann weniger Strom verbraucht, zahlt drauf oder rennt zumindest seinem Geld hinterher.

Auch lange Vertragszeiten sind Gift: Steigen die Preise, wird der vermeintliche Billigtarif zur teuren Falle. Die folgenden Tipps zeigen, wie Sie das beste Angebot finden. Je nach Stromverbrauch und Wohnort können Sie pro Jahr etwa 20 bis 200 Euro sparen.

© Stiftung Warentest/sueddeutsche.de/kim/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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