Stadtteile:Pasing

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In Pasing gibt es gleich zwei Villenkolonien, aber keine Promis und Prahler. Hier leben Menschen, die Millionäre sein müssen, die das aber nicht jedem zeigen.

Von Franz Kotteder

Von Frankreich über Pasing nach Istanbul Es gibt Stadtteile in München, die sind eigentlich gar keine. So ist Trudering im Grunde ein bisschen das alte Bauerndorf geblieben. Und Pasing die Stadt in der Stadt. Die Ureinwohner sehen sich noch heute ganz selbstverständlich als Pasinger, nicht so sehr als Münchner. Schließlich hatte man schon im 19. Jahrhundert, noch vor der großen Nachbarin, eine eigene Straßenbeleuchtung und war bis zur Eingemeindung 1936 die drittgrößte Stadt Oberbayerns. So hat man noch heute ein eigenes Rathaus und eine eigene Mariensäule, die allerdings ein wenig an eine gotische Totenlampe erinnert.

Was den Immobilienmarkt anlangt, gibt man sich freilich durchaus großstädtisch: Die Miet- und Grundstückspreise unterscheiden sich nicht vom üblichen Münchner Niveau. Auch die Bandbreite ist groß. Es gibt sozialen Wohnungsbau, etwa am Westkreuz oder an der Gräfstraße, wo sich auch eine Reihe von Genossenschaftswohnungen befinden, und es gibt die vornehmen Jugendstilvillen aus der Schule des Jahrhundertwende-Architekten August Exter nördlich des Bahnhofs und in der Gegend um den Pasinger Stadtpark herum. An manchen Orten kann man auch ganz günstig wohnen, etwa an der dicht befahrenen Landsberger Straße, über die unter anderem alles, was von Frankreich nach Istanbul will, durch die Stadt brettert.

In den vergangenen 20 Jahren hat vor allem Pasings Zentrum einen heftigen Bauboom erlebt, was zumindest einen Vorteil hat: Einkaufen kann man hier fast wie in der City. Die Infrastruktur ist besonders für Familien sowieso nicht schlecht - es gibt Gymnasien, immer noch viel Grün und mit der Pasinger Fabrik auch ein Kulturzentrum.

Und es ist noch kein Ende der Bauwut abzusehen. Pasing soll in den kommenden Jahren ein neues Gesicht bekommen. Rund 100 neue Geschäfte sind geplant, neue Wohnungen auch. Verkehrsberuhigte Zonen sollen eingerichtet und der Bahnhof neu gestaltet werden.

Irgendwann soll Pasing dann auch seinen U-Bahn-Anschluss bekommen. Mit der S-Bahn ist man schon jetzt in zwölf Minuten am Hauptbahnhof. Wer jedoch mit der Bahn beispielsweise nach Paris will, kann sich auch diesen Weg sparen. Denn kurioserweise hält der Fernzug dorthin auch in Pasing. Eine echte Weltstadtverbindung eben.

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