Sanierung:Es lohnt sich

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Markus Merzbach ist seit dem Jahr 2000 bei der staatlichen Förderbank KfW beschäftigt. Seit 2009 ist er als Abteilungsdirektor im Vertrieb der KfW tätig. (Foto: KfW)

Der Staat unterstützt Immobilieneigentümer, die ihr Haus energetisch sanieren oder altersgerecht umbauen wollen. Anträge müssen unbedingt vor Beginn der Baumaßnahmen gestellt werden, erklärt KfW-Experte Markus Merzbach.

Interview von Simone Gröneweg

Ob Schutz gegen Einbrecher oder gedämmte Wände - die KfW-Bankengruppe unterstützt viele Baumaßnahmen am Haus. Eigentümer sollten sich von der Vielfalt nicht abschrecken lassen, meint Markus Merzbach, Abteilungsdirektor für den Vertrieb. Ein Antrag lohne sich.

SZ: Was raten Sie einem Bauherrn, der eine KfW-Förderung möchte?

Markus Merzbach: Er sollte sich zunächst einen Energieberater suchen und sich beraten lassen. Eine Liste mit Namen finden Interessierte im Internet unter www.energie-effizienz-experten.de. Im Anschluss kann der Bauherr einen Antrag über seine Hausbank bei der KfW stellen.

Ohne Energieberater gibt es keine Zuschüsse oder Darlehen?

Das liegt daran, dass die Fachleute eine wichtige Aufgabe erfüllen. Sie stellen quasi Qualitätskontrolleure dar und werden regelmäßig geschult. Die Bank selbst kann schließlich nicht die Arbeiten an allen Gebäuden im gesamten Bundesgebiet kontrollieren und ist darum auf Spezialisten vor Ort angewiesen.

Was geschieht, wenn ein Sachverständiger Mängel feststellt?

Im Extremfall kann er seine Unterschrift verweigern. Aber das kommt wirklich äußerst selten vor. Es könnte sein, dass ein Gebäude nicht die erforderlichen Vorgaben eines bestimmten Energieeffizienzstandards erfüllt. Der Bauherr kann dann nachbessern oder bekommt eine niedrigere Förderung als ursprünglich geplant. So könnte aus einem geplanten Effizienzhaus 55 am Ende ein Effizienzhaus 85 werden, das etwas mehr Energie verbrauchen darf.

Für Laien sind die Fördervarianten nicht so leicht zu durchschauen.

Man sollte sich aber nicht abschrecken lassen, zumal sich die meisten Programme sogar kombinieren lassen. So könnte eine Familie, die ein altes Haus kauft und saniert, im Optimalfall sogar vier verschiedene Förderprogramme in Anspruch nehmen.

Welche Programme sind denn besonders beliebt?

Zu den am meisten nachgefragten gehören "Energieeffizient Sanieren" und "Energieeffizient Bauen". Bei beiden gab und gibt es wichtige Änderungen. Dazu gehören unter anderem eine Aufstockung des Höchstbetrages und somit höhere Tilgungszuschüsse. Wer sanieren möchte, kann jetzt auch eine Förderung für ein Haus jüngeren Datums erhalten. Der Bauantrag muss vor dem 1. 2. 2002 gestellt worden sein. Das ist neu, bislang mussten die Gebäude deutlich älter sein.

Kann der Eigentümer die Arbeiten auch selbst erledigen?

Die Sanierungen müssen Fachbetriebe ausführen. Und ganz wichtig: Der Bauherr sollte den Antrag unbedingt vor Beginn der Baumaßnahme stellen. Macht er das nicht, erhält er die entsprechenden Zuschüsse und Darlehen nicht.

© SZ vom 01.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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