Prognose für das Steueraufkommen:Die 30-Milliarden-Euro-Explosion

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Das hat Deutschland noch nicht erlebt: Aufgrund des mächtigen Konjunkturschubs könnten sich die Steuereinnahmen gleich um "mindestens 30 Milliarden Euro" erhöhen.

Die deutsche Wirtschaft läuft weit besser als erwartet - das schlägt sich auch im Steueraufkommen nieder. Für dieses und das kommende Jahr erwarteten Steuerschätzer "mindestens 30 Milliarden Euro" mehr im Vergleich zur letzten Steuerschätzung vom Mai, berichtet die Frankfurter Rundschau. Regulär wird das Ergebnis der Steuerschätzung allerdings erst Anfang November vorgestellt.

Der deutsche Staat wird in den kommenden zwei Jahren wesentlich mehr Geld einnehmen als erwartet. Der Grund: Die Konjunktur läuft prächtig. (Foto: ddp)

Sollten die jetzt genannten Zahlen zutreffen, wäre es eine der stärksten Verbesserungen in der Geschichte, heißt es. Immerhin kämen noch die Milliarden-Einnahmen aus den von der Regierung geplanten Steuererhöhungen wie etwa die Brennelementesteuer und die Flugticketsteuer.

Mehr als drei Prozent Wachstum

Besonders gut flössen die Einnahmen aus Unternehmenssteuern, wie Körperschaft - und Gewerbesteuer, sagte der Steuerexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Alfred Boss, der Zeitung.

Der wesentliche Grund für den Schub bei den Steuern stellen die massiv verbesserten Wachstumschancen für die deutsche Wirtschaft gerade in diesem Jahr dar. Die führenden Forschungsinstitute rechnen inzwischen mit 3,5 Prozent Zuwachs der Wirtschaftsleistung, die Bundesbank mit mehr als drei Prozent.

Auch die Regierung wird wohl ihre Prognosen für dieses Jahr drastisch auf mehr als drei Prozent von bisher 1,4 Prozent aufstocken. Für 2011 wird danach nun knapp zwei Prozent Plus nach bisher erwarteten 1,6 Prozent ausgegangen. Die Wachstumsschätzung der Regierung ist die Basis für die neue Steuerschätzung im November. Die guten Einnahmen werden auch das Staatsdefizit in diesem Jahr deutlich unter die bisherigen Planwerte absenken.

Die Defizitquote, bei der man Anfang des Jahres für 2010 noch Werte von mehr als fünf Prozent erwarte hatte, dürfte nach jüngsten Schätzungen der Bundesbank deutlich unter vier Prozent fallen. Für 2011 erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute, dass die europäische Drei-Prozent-Marke bereits wieder eingehalten wird.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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