Private-Equity-Firmen:KKR strebt an die Börse

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Der Aktienkurs des Konkurrenten Blackstone kommt nicht mehr aus dem Keller. Dennoch will die Private-Equity-Firma KKR nun ebenfalls einen Börsengang wagen.

Die US-Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) will an die Börse. Vollzogen werden soll der Börsengang durch die Übernahme der bereits in Amsterdam notierten Tochter KKR Private Equity Investors (KPE), teilte KKR am Sonntag in Guernsey mit.

Die nächste Private-Equity-Gesellschaft wagt den Schritt an die New Yorker Börse. (Foto: Foto: Reuters)

New York statt Amsterdam

Geplant sei dann ein Börsenlisting an der New York Stock Exchange unter dem Börsenkürzel KKR. Medienberichten zufolge könnte das Unternehmen mit zwölf bis 15 Milliarden Dollar bewertet werden.

KKR hatte im vergangenen Jahr bereits Börsenpläne geäußert, die dann aber wegen der Finanzkrise auf Eis gelegt wurden. Bei dem nun gewählten Verfahren wird es kein öffentliches Angebot geben. KKR übernimmt KPE und damit auch den Börsenmantel.

An der verschmolzenen Gesellschaft werden dann 79 Prozent der Anteile die KKR-Eigentümer halten und die restlichen 21 Prozent bei KPE liegen. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.

Breitere Plattform für Geschäfte

Bis dahin werden auch die KPE-Aktien noch in Amsterdam gehandelt, anschließend aber von der Börse genommen werden. Begleitet wird der Vorgang von Citigroup, Lazard, Goldman Sachs und Morgan Stanley.

Mit dem Vorhaben erlange die Gesellschaft eine breitere Plattform für seine Geschäfte und eine größere Kapitalbasis, erklärten die KKR-Gründer Henry Kravis und George Roberts die Vorzüge. KKR verwaltete eigenen Angaben zufolge zum Stichtag 30. Juni Anlagen im Wert von etwa 60,8 Milliarden Dollar.

In Deutschland ist KKR unter anderem am TV-Konzern ProSiebenSat.1, am Gabelstapler-Hersteller Kion und an der Autowerkstattkette Auto-Teile-Unger (ATU) beteiligt.

Blackstone-Absturz als Menetekel

KKR vollzieht mit dem Vorhaben den gleichen Schritt wie der Rivale Blackstone, der Mitte 2007 an die Börse gegangen war. Auch KKR hatte dies ursprünglich für 2007 geplant, die weltweite Kreditmarktkrise hatte das Vorhaben aber verzögert.

KKR-Konkurrent Blackstone hatte auf dem Höhepunkt des Private-Equity-Booms etwa vier Milliarden Dollar erlöst. Die Aktie verlor seit Juni 2007 jedoch 42,5 Prozent ihres Wertes und notierte Ende vergangener Woche in New York mit 17,01 Dollar je Aktie. Auch die Papiere von KKR Private Equity haben seit April 2006 sogar rund 60 Prozent eingebüßt.

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/Reuters/jkr/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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