Oederan:Sanieren mit Denkmalschutz

Neue Konzepte für alte Häuser

Die Stadt Oederan in Sachsen ist mit dem Bergbau im 18. Jahrhundert zu einigem Wohlstand gekommen. Bis heute prägen die in dieser Zeit entstandenen Wohnhäuser die kleine Altstadt. Viele davon standen allerdings bis vor einigen Jahren leer, weil ihr energetischer Standard nicht mehr zeitgemäß war - manche Gebäude wurden noch mit Kohle beheizt. Deshalb hat die Kommune 2012 ein Quartierskonzept erarbeitet. "Wir haben die energetische Sanierung als Instrument für die Stadtentwicklung genutzt mit dem Ziel, die innerstädtische Wohnqualität zu verbessern", erklärt Eberhard Ohm, Energie- und Gebäudemanager von Oederan. Dabei kam der Kommune zugute, dass viele der Häuser in eigenem Besitz sind.

Da ein großer Teil der Altstadt unter Denkmalschutz steht, konnte die Stadt den Wärmeschutz nur punktuell verbessern. "Eine Dämmung der Fassade oder der Einbau dreifachverglaster Fenster zum Beispiel ließ der Denkmalschutz oft nicht zu", sagt Ohm. Deshalb setzte die Kommune den Schwerpunkt darauf, die Wärmeversorgung zu modernisieren: Sie hat ein leer stehendes Barockgebäude behutsam zu einer Energiezentrale umgebaut, mit Blockheizkraftwerk, einem Holzpellet- und einem gasbefeuerten Spitzenlastkessel. Über ein neues Nahwärmenetz gelangt die Wärme in die Häuser. Parallel dazu hat die Kommune den Straßenraum neu gestaltet, die öffentliche Beleuchtung erneuert und eine Ladestation für E-Autos eingerichtet. "Die Leerstandsquote ist nach dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen deutlich gesunken", sagt Ohm.

© SZ vom 10.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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