Lehman Brothers:Milliardengeschäft der Leichenfledderer

Kassieren ohne Ende: Vor zwei Jahren ging Lehman Brothers pleite, doch noch immer sind Anwälte und Wirtschaftsprüfer mit der Abwicklung beschäftigt. Es ist ein einträgliches Geschäft.

Vor zwei Jahren verschwand die Wall-Street-Größe Lehman-Brothers von der Bildfläche - doch noch heute verdienen Anwälte und Wirtschaftsprüfer kräftig an der Abwicklung der ehemaligen US-Investmentbank.

Eine Bank, die längst Geschichte ist: Lehman Brothers kollabierte im September 2008, weil die US-Regierung finanzielle Hilfe verweigerte. Weltweit geriet anschließend erst die Finanzindustrie, dann die Realwirtschaft ins Taumeln. Später standen auch Staaten am Abgrund. (Foto: dpa)

Recherchen der britischen Financial Times zufolge hat die Abarbeitung der Pleite inzwischen fast zwei Milliarden Dollar verschlungen.

Allein die Kosten für die Auflösung des US-Geschäftsbereichs von Lehman per Ende Juli hätten sich inzwischen auf 917 Millionen Dollar summiert, schreibt das Wirtschaftsblatt. Die Abwicklung des europäischen Bankengeschäfts habe bislang knapp 900 Millionen Dollar gekostete.

Ganze Herrscharen von Juristen, Wirtschaftsprüfer und Insolvenzexperten beteiligen sich am "Leichenschmaus". Allein in den USA sollen 1000 Experten damit beschäftigt sein, die Lehman-Pleite aufzuarbeiten. In Europa betreuen 300 Mitarbeiter der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers die hiesige Abwicklung.

Knapp 700 Milliarden Dollar hatte Lehman zum Zeitpunkt der Pleite in der Bilanz stehen - darum fallen auch die "Beerdigungskosten" entsprechend hoch aus.

© sueddeutsche.de/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: