Der Internationale Währungsfonds (IWF) zieht Konsequenzen aus der Finanzkrise und behält die wichtigsten Volkswirtschaften künftig besser im Auge. In den kommenden 18 bis 24 Monaten wolle die Institution verstärkt auf China, die Eurozone, Japan, die USA und Großbritannien achten, teilte IWF-Direktor Dominique Strauss- Kahn mit.
Das solle helfen, eine erneute Krise zu vermeiden. "Die Wirtschaft ist weiterhin verletzlich", sagte Strauss- Kahn. Der IWF wolle weitere Maßnahmen erarbeiten, um das Funktionieren des internationalen Währungssystems sicher zu stellen und die Weltwirtschaft langfristig zu stabilisieren.
Bis zum Jahresende will sich der IWF aber vor allem mit den Schuldenproblemen der Industrieländer und mit der Regulierung der Finanzmärkte auseinandersetzen.
"An neue Herausforderungen anpassen"
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Fonds werde die Reform der IWF-Stimmrechte sein, sagte Strauss-Kahn.
Auch das zunehmende Gewicht großer Schwellenländer wie China oder Indien will der Fonds beobachten. In den Berichten zur Lage der Weltwirtschaft und einzelner Länder, die der IWF regelmäßig veröffentlicht, sollen künftig auch die Auswirkungen der Sparmaßnahmen der Industrieländer analysiert werden.
"Der IWF muss sich an neue Herausforderungen anpassen und sicherstellen, dass er die richtigen Werkzeuge hat, um die Risiken für die globale Stabilität zu bewerten und entschärfen."
Für den Fall, dass die Bemühungen zur Vorbeugung von Krisen nicht ausreichten, müsse der Fonds zudem über die Instrumente verfügen, um Vertrauen wiederherzustellen.
Vergabe von Rekordsummen
Der IWF hat die Rekordsumme von 188 Milliarden Dollar an Länder zugesagt, die infolge der globalen Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten sind. Vergangenen Monat gab der Fonds sein Plazet für einen 40-Milliarden-Dollar-Kredit an das hoch verschuldete Griechenland.