Immobilienpreise:Spitzenreiter Amsterdam

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Eine aktuelle Erhebung zeigt, wie sich in den Metropolen die Hauspreise im Vergleich zu den Einkommen entwickelt haben. Nur in wenigen Städten ist Wohnen erschwinglicher geworden.

Von Marianne Körber

In den Metropolen steigen die Immobilienpreise weltweit immer weiter, und zwar gewaltig, wie die Immobilienberatungsfirma Knight Frank feststellt. Sie hat in ihrem "Urban Futures Report" die Preisentwicklung in Städten analysiert. "Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass die Diskrepanz zwischen Hauspreisen und Einkommen immer größer wird", berichtet Flora Harley, Senior Research Analyst bei Knight Frank. "In den 32 untersuchten Städten übertraf das durchschnittliche Wachstum der realen Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren das durchschnittliche Wachstum des realen Einkommens um 16 Prozent." Das sei auch ein Problem für Unternehmen und ihr Personal. "Die Frage, wie Mitarbeiter Zugang zu Wohnraum erhalten können, ist für fast alle erfolgreichen städtischen Ballungszentren relevant", heißt es weiter.

Die Großstädte sind weltweit auf der Suche nach dem Königsweg

Am wenigsten erschwinglich - gemessen an der Entwicklung von Kaufpreisen, Mieten und Einkommen - sind demnach Amsterdam, Auckland und Hongkong. In diesen Städten übertraf der Anstieg der realen Hauspreise das Wachstum der realen Einkommen um 59, 46 und 32 Prozent. Am günstigsten schneiden Dubai, Istanbul und Jakarta ab, Berlin liegt auf Platz zehn.

Einige Städte folgten aber nicht dem aktuellen Trend: In New York, Moskau, Singapur, Mumbai und Paris zum Beispiel stieg das durchschnittliche Realeinkommen der vergangenen fünf Jahre schneller als die realen Immobilienpreise. Moskau sticht hier besonders hervor; in der russischen Hauptstadt lag der Anstieg der Realeinkommen um 22 Prozent über dem der Immobilienpreise.

Knight Frank befasste sich eingehender mit fünf Städten (San Francisco, London, Hongkong, New York und Mumbai) und den dortigen Ansätzen, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. Dabei stellten die Experten fest, dass Co-Living in vielen Städten im Kommen ist, also Büro- und Wohngemeinschaften unter einem Dach. Beliebt seien auch nachhaltige Mikrohäuser. Zudem träten Unternehmen in den Markt für Immobilienentwicklung ein; in der Facebook-Zentrale beispielsweise gebe es 1500 Wohneinheiten.

Manche Städte versuchen laut der Studie, den Immobilienmarkt "abzukühlen", etwa durch höhere Zinssätze, oder Land zu gewinnen, beispielsweise durch neue Inseln. Diskutiert würden auch neue Flächenregelungen. Vertikales Bauen könne den Platzdruck in der Stadt verringern. Auch bessere Verkehrsanbindungen kämen als Lösungsweg infrage. Das würde es den Bürgern ermöglichen, von weiter her zu pendeln, was zu Preissenkungen führen und den Lebensstandard für Pendler erhöhen könne.

© SZ vom 08.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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