Unter dem Namen Hypo Real Estate (HRE) ist seit dem vergangenen Herbst nicht mehr viel zu machen. HRE, die drei Buchstaben stehen in der Öffentlichkeit für eklatantes Missmanagement, katastrophale Fehlspekulationen und für mehr als 100 Milliarden Euro Rettungshilfe. Für eine Immobilienbank, bei der es neben Geld um Vertrauen geht, ist das tödlich.
Das weiß auch HRE-Chef Axel Wieandt. Er baut den Konzern gerade in eine Spezialbank für Immobilien- und Staatsfinanzierung um und schrumpft ihn sozusagen auf die Hälfte zusammen. Was stört, sind drei Buchstaben. HRE, das Synonym für Kollaps und Krise.
Das soll sich nun ändern. Zwar heißt die Konzernholding vorerst immer noch HRE, aber die Bank, die draußen am Markt um Kunden und Aufträge kämpft, heißt künftig Deutsche Pfandbriefbank.
Erinnerung an glorreiche Zeit
Sie entsteht durch die Zusammenlegung der beiden HRE-Töcher, von denen die eine Hypo Real Estate Bank, die andere Deutsche Pfandbriefbank, kurz Depfa, heißt.
Depfa? Depfa. Jene Depfa, die die HRE vor zwei Jahren übernommen hatte und die den Konzern im vergangenen Jahr fast in den Ruin getrieben hätte.
Das Kalkül der Münchner Marketing-Strategen liegt auf der Hand: Die Neufirmierung soll Erinnerungen wecken an eine glorreiche Zeit. An ihre Gründung als "Preußische Landespfandbriefanstalt" im Jahre 1922, an eine Epoche, in der der Pfandbrief mit zu dem Solidesten gehörte, das der Finanzmarkt hergab.
Das ist lange her. Dass man sich um einen Image-Wechsel bemüht, liegt auf der Hand. Ob er funktioniert, ist fraglich. Zu wach ist die Erinnerung daran, dass es die Depfa war, die die HRE im Herbst mit ihren Zinsspekulationen an den Abgrund getrieben hatte.